Zwei Burgruinen,
deren Türme wie Hochhäuser aus dem Laubwald ragen, prägen
die Umgebung von Faedis. Sie sind das Ziel eines kurzen Spaziergangs,
der mit dem Aufstieg nach Costalunga, einem hübschen Weiler mit prächtiger
Aussicht, zu einer halbtägigen Rundwanderung ausgedehnt werden kann.
Hinweise zur Wanderung
LÄNGE: 3 km [9 km]
ANSTIEGE: 200 m [600 m]
GEHZEIT: 1:30 Std. [knapp 4 Std.]
ANFORDERUNGEN: Gering
Karte: Tabacco-Wanderkarte 026, Prealpi
Giulie – Valli del Torre, 1:25.000
Einkehrmöglichkeiten: Faedis
Anfahrt: A 23, Ausfahrt Gemona, dann
auf der SS 13 Richtung Udine bis Artegna und weiter auf der SS 356 bis
Tarcento. Von dort auf der SS 356 über Nimis und Attimis nach Faedis.
Wegbeschreibung
Ausgangspunkt ist die Piazza 1. Maggio östlich des
Domes von Faedis. Man geht auf der Straße Richtung
Attimis (Wegweiser); nach 50 m eine Gabelung; man hält sich links
und wendet sich nach 30 m nach rechts in einen Treppenweg.
10minütiger steiler Anstieg zur Chiesa San Rocco.
Weiter im Wald bergauf auf undeutlich markiertem Kammweg. Nach 20 Min.
eine Gabelung; man biegt scharf nach rechts (Wegweiser »Castello
di Zucco«). Abstieg zum Castello Cuccagna und von
dort zur Ruine des Castello di Zucco (1:00 Std.). Schöner
Blick auf Faedis. Weiter bergab auf breitem Weg, der kurz vor dem Talboden
einen geschotterten Fahrweg quert, um kurz darauf bei einer Häusergruppe
auf eine Querstraße zu stoßen; auf dieser
nach rechts bis Faedis (1:30 Std.).
Variante: Man geht auf der Querstraße
nach links und erreicht nach 250 m eine weitere Häusergruppe.
Hier wendet man sich vor einem Brunnen halb rechts und folgt einem Sträßchen,
das bald über einen Fluss führt, bis Canale del Ferro
di sotto und weiter bis Canale del Ferro di sopra
(1:30 Std.).
Im Zentrum des Weilers wendet man sich nach rechts (Wegweiser »Costalunga«).
Mühseliger Anstieg im Wald bis Costalunga (2:20
Std.).
Im Ortskern von Costalunga (zwischen Haus Nr. 12 und 22) nach rechts bis
zum Ortsrand. 10minütiger steiler Abstieg auf schmalem, stellenweise
etwas verwachsenem Steig bis zu einem bewaldeten Sattel. Der Weg wird
deutlicher, führt kurz fast eben den Kamm entlang, dann wieder steiler
bergab und schließlich eine Weide querend bis Raschiacco
(3:00 Std.).
Man trifft hier auf die Via Canalutto, geht rechts und wendet sich nach
100 m nach rechts in die Via dei Perabo. Man passiert die Kirche,
kommt zur Via Cuarde und geht rechts. 45 Min. Asphalt bis Faedis
(3:45 Std.).
Am Wege
Castello Cuccagna und Castello di Zucco
Rund tausend Jahre zählt das Gemäuer, zumindest die ältesten
Teile. Es sind die Reste einer mächtigen Doppelburg, die einst eine
der wichtigsten Verkehrsverbindungen von der friulanischen Ebene über
die Julischen Alpen nach Osten bewachte. Sie entstand um die Jahrtausendwende,
als Friaul an das Deutsche Reich von Otto dem Großen angegliedert
wurde und man die ansässigen langobardischen und slawischen Grundherren
nach und nach durch bayerische oder schwäbische Herzöge ersetzte.
Bauherr war die Familie Auersperg, die ihren Sitz ständig erweiterte
(die untere Anlage stammt aus dem 13. Jahrhundert) und erst im 15. Jahrhundert
wieder aufgab. Obwohl eine Ruine, gilt die Burg als eine der besterhaltenen
mittelalterlichen Anlagen in der Region. Den guten Zustand verdankt sie
nicht zuletzt dem Istituto per la Ricostruzione del Castello di Chucco-Zucco,
das sich seit 1984 der Restaurierung widmet und internationale Seminare
über mittelalterliche Architektur und Archäologie abhält.
Auch der jüngst abgeschlossene Wiederaufbau der Burgkapelle San Giacomo
geht auf das Konto des Instituts. |