Vom Val Aupa nur
durch einen scharfkantigen Grat getrennt, hat der Rio Ambra ein Tal gegraben,
das sich an mehreren Stellen zur Schlucht verengt und wegen seiner rutschenden
Hänge kaum zugänglich ist. Nur im oberen Abschnitt, auf einer
Terrasse hoch über dem Fluss, fanden vor Jahrhunderten ein paar Bauern
genügend Platz und Sonne, um Vieh zu halten und Getreide anzubauen.
Ihre Dörfer, Riolade di sotto und Riolade di sopra, wurden beim Erdbeben
1976 fast vollständig zerstört und von den Überlebenden
in der Folge verlassen. Zurück blieben Ruinen, die allmählich
vom Wald überwuchert werden und den Eindruck einer versunkenen Kultur
vermitteln. Bröckelndes Gemäuer, schroffe Felsen und tiefe Schotterrinnen
bilden die Kulisse dieser von Verfall und Erosion geprägten kurzen
Wanderung.
Hinweise zur Wanderung
LÄNGE: 10 km
ANSTIEGE: 300 m
GEHZEIT: 3:30
ANFORDERUNGEN: Gering
Karte: Tabacco-Wanderkarte 018, Alpi
Carniche Orientali - Canal del Ferro, 1:25.000
Anfahrt: A 23, Abfahrt Pontebba, weiter
auf der SS 13 Richtung Udine bis Moggio Udinese. In nördlicher Richtung
weiter ins Val Aupa bis Pradis.
Wegbeschreibung
Ausgangspunkt ist Pradis bei Moggio Udinese. Man stellt
den PKW, vom Tal kommend, in einer Linkskurve im oberen Ortsteil (Müllcontainer)
ab und folgt einem Sträßchen in östlicher Richtung (talauswärts).
Im leichten Auf und Ab bis zum Haus Nr. 24, wo der Asphalt endet. Auf
breiten Weg geradeaus weiter. Man gelangt in den Wald und geht bei der
darauffolgenden Gabelung links. 30-minütiger steiler Anstieg im Kiefernwald
auf einem ehemaligen Fahrweg, die durch Hangrutschungen arg in Mitleidenschaft
gezogen wurde. Man erreicht den Kamm und wendet sich
auf einem Querweg nach links. Weiter bergauf. Bei einer Gabelung hält
man sich links und gelangt bald darauf zu einem Asphaltsträßchen
(Infotafel); man geht rechts, weiter bergauf. Nach gut 200 m wendet man
sich nach rechts in einen abwärts führenden Weg (Wegweiser »Riulade«).
Schöner Hangweg, imposante Bergkulisse mit steilen Felsenwänden
und Zinnen. Man passiert ein einsames Haus und erreicht Riolade
di sotto (1:30 Std.).
Man durchschreitet das fast vollständig zerstörte Dorf und geht
beim Haus Nr. 12 (Brunnen) nach rechts in einen undeutlichen Wiesensteig,
der – die Höhe ungefähr beibehaltend – in den Wald
führt und bald vor einer breiten Schotterrinne endet. Man wendet
sich nach links und steigt weglos bis zu den Gebäuderresten von Riolade
di sopra (2:00 Std.) an. Vom Brunnen des einzigen intakten Hauses
kehrt man auf einem schmalen, von Steinmauern gesäumten Weg nach
Riolade di sotto zurück (2:15 Std.).
Zurück zur Straße, auf dieser bergab bis zur Infotafel.
Man geht rechts und geht bei der nächsten Querstraße nach links.
Bei der darauffolgenden scharf Rechtskurve geht man gerade aus. Auf schmalen
Pfad, der bald in Sichtweite einer zweiten Straßenkehre vorführt,
stets bergab, bis man erneut auf die Straße trifft, der man bis
zum Ausgangspunkt der Wanderung folgt (3:30 Std.). |