Waren die Projekte des UNIKUM in den vergangenen
Jahren – nicht zuletzt auf Grund der kulturpolitischen Rahmenbedingungen
– thematisch stark regional verankert (SOLLBRUCHSTELLEN;
SCHÖNE ÖDE;
KOROŠKA INKOGNITA
etc.), steht das Programm des Jahres 2005 unter ganz anderen Vorzeichen.
Es ist darauf angelegt, von den Kärntner Verhältnissen zumindest
für einige Monate Abstand zu nehmen und statt der künstlerisch
nicht immer ergiebigen Konfrontation mit provinzieller Enge endlich
einmal DAS WEITE zu SUCHEN.
Dabei steht keineswegs der Fluchtaspekt (auch nicht in Hinsicht auf
die diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten der Republik)
im Vordergrund, sondern der Vorsatz, über den kultur- und regionalpolitischen
Tellerrand zu blicken und kreative Felder jenseits anlassbezogener
Kunst und Einmischung zu suchen. DAS WEITE SUCHEN zielt also auf Emanzipation
von Sachzwängen und Schaffung geistiger Freiräume ab. Der
Unterton klingt ganz bewusst und wider die Vernunft verheissungsvoll.
Die geplanten Projekte und Interventionen versprechen »gute
Aussichten« durch temporäre Ausstiege aus der sogenannten
Realität. Der Perspektivenwechsel soll nicht nur Erkenntnisgewinn
abwerfen, sondern auch lustvoll vor sich gehen. Die TeilnehmerInnen
sollen aufatmen können.
Als Verbündete bieten sich KünstlerInnen und Kulturinitiativen
an, die sich seit jeher der »Weitsicht« im Sinne einer
universelle(re)n Weltbetrachtung verschrieben haben. |