|  |  | Das Projekt befasst sich mit verlorener, 
        vergessener oder weggelegter Kleidung im öffentlichen Raum (der Stadt 
        Klagenfurt) und dem Moment des Findens als assoziative Konfrontation. 
        Es geht also um Stoffwechsel im textilen Sinne des Wortes ebenso wie um 
        Abfall bzw. Müll. Die Ambivalenz zwischen anziehender und abstoßender 
        Wirkung von aufgefundener (entledigter) Kleidung, deren Aura mitbestimmt 
        ist durch den räumlichen Kontext und das formale Arrangement im Grenzbereich 
        von privat und öffentlich ist gekoppelt an die Frage nach der dazugehörigen 
        menschlichen Existenz und deren Geschlecht.Die Umsetzung des Projektes erfolgt in Form von fotografischen Streifzügen 
        im städtischen Außenraum und in der Umgebung von Klagenfurt, 
        bei denen die Fundorte von Kleidungsstücken, ähnlich einer kriminalistischen 
        Spurensuche, dokumentiert werden. Die Präsentation erfolgt als Rauminstallation 
        mittels Projektionen.
 Von den jeweiligen Fundorten wird weiters eine akustische Bestandsaufnahme 
        gemacht, die als (bearbeiteter) Soundtrack in der Performance eingesetzt 
        wird. Die Kleidersammlung wird als »Depot« angelegt, das von 
        einer Bühnenfigur »gefunden« und sorgfältig »untersucht« 
        wird. Es handelt sich dabei jedoch um kein »Rollenspiel«, 
        sondern um eine psychodramatische Performance, bei der den physisch abwesenden 
        Besitzern der (ungereinigten) Kleidungsstücke – basierend auf 
        der Theatermethode von J. Grotofski – »assoziativ nachgespürt« 
        wird.
 
 Konzept und Umsetzung: Hilde Fuchs, bildende Künstlerin und Bühnenbildnerin
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