Kärnten
bebt. Manchmal kaum merklich, bisweilen gewaltig. Dann begräbt
wie beim Dobratschsturz im Jahre 1348 ein Berg gleich 17 Dörfer
unter sich. Oder es brechen Dämme, Talsperren und Brücken. Tonbänder
mit entsprechenden Katastrophenwarnungen liegen beim ORF bereit. Elf
dieser Orte, einer eigentümlicher als der andere und jeder für
sich einen Ausflug wert, werden von Künstlerinnen und Künstlern
mittels temporärer Installationen als SOLLBRUCHSTELLEN markiert.
Kleine, unspektakuläre Eingriffe in Natur und Architektur konfrontieren
Ausflügler, Wanderer und Spaziergänger mit zeitgenössischer
Kunst im öffentlichen Raum. Die Kunstwerke, für manche als solche
vielleicht nicht gleich erkennbar, erfüllen dabei die Funktion von
Meßstellen oder Sensoren. Mit dem Mittel der Irritation verleihen
sie dem Unterschwelligen Gestalt 5oder spüren Verborgenes auf. So
stellen sie, wo Risse entstehen, Verbindungen her, oder sie fragen, wo
Brüche sind, nach dem Zusammenhang. Ihr UNIKUM zum Eröffnungstext von Wilhelm Berger: Soll, Bruch und Stelle |