ZUSÄTZLICHE ETAPPEN

XVIII. ZU DEN PARTISANEN: WANDERUNG BEI TOLMIN
XIX. AN DER FRONT: WANDERUNG VON PLAVE NACH NOVA GORICA
XX. UMWEG ZUM MEER: WANDERUNG VON SEŽANA NACH BAGNOLI
XXI. MISSING LINK: WANDERUNG VON AVČE (ROČINJ) NACH KANAL

XX. UMWEG ZUM MEER: WANDERUNG VON SEŽANA NACH BAGNOLI

Von Sežana nach Triest wäre es ein Spaziergang, käme dem Wanderer nach dem Grenzübertritt kein tosender Autobahnknoten in die Quere. Also empfiehlt sich die »Ostroute« über Lokev, Grozzana und San Lorenzo, ein Umweg, der einem auch bei der letzten Etappe großartige Landschaftserlebnisse beschert. Bis zum letzten Meter wähnt man sich fern jeder Großstadt, und auch das Meer gerät überraschend spät ins Blickfeld. Das Vergnügen ist nicht ohne körperlichen Einsatz zu haben: insgesamt sind rund 30 km zurückzulegen, und im zweiten Teil der Route müssen mehrere (allerdings kleine) Höhenstufen überwunden werden. Dafür sind die Wege größtenteil bequem zu gehen und erleichtern an den neuralgischen Stellen Markierungen die Orientierung.
Aufwärmen kann man sich auf einem einstündigen, fast schnurgeraden Marsch auf der alten Staatsstraße nach Lipica, bei dem man den Karst als einsame und von der Verbuschung bedrohte Kulturlandschaft wahrnimmt. Lieblicher ist der verschlungene Weg zwischen Pferdeweiden und Steinmauern nach Lokev, dessen Kirche, Karner und Wehrturm ein hübsches Ensemble ergeben. Ein unscheinbarer Berg bildet hier die Grenze zwischen Slowenien und Italien: Er erweist sich als höchst reizvolles, weil besonders artenreiches Waldgebiet, das aber vom grünen Hochplateau bei San Lorenzo noch übertroffen wird. Wer hätte hier, am Rande des Karst, auwaldähnliches Gehölz vermutet?
Auf den letzten Kilometern erwartet den Wanderer ein Paukenschlag. Urplötzlich bricht das Land ins Val di Rosandra ab. Man folgt der Schwerkraft in den spektakulären Canyon und erreicht nach einstündigem Abstieg das freundliche Dorf Bagnioli am Stadtrand von Triest.

Anmerkungen:
Anstrengende Wanderung. Anstiege: Insgesamt 400 m. Länge: 28 km.
Gehzeit: 7 Std. Karte: Izletniška karta Primorje in Kras, 1:50.000, Geodetski zavod Slovenije. Einkehr: Lipica, Lokev, San Lorenzo.
Besondere Hinweise: Wer sich für die Besichtung von Lipica und Lokev Zeit nehmen möchte, sollte die Etappe als zweitägige Tour anlegen. In diesem Fall empfiehlt sich die Übernachtung in Lokev, wo man auch kulinarisch gut bedient ist.
Wer mit dem Auto anreist, hat das Problem höchst umständlicher Zugverbindungen zwischen Triest und Sežana. Ohne Übernachtung in Triest ist die Rückkehr zum Ausgangspunkt nur mit dem Taxi zu schaffen. Die beste Lösung: Man fährt von Triest per Straßenbahn nach Villa Opicina und nimmt von dort den Zug nach Sežana (täglich zwei Verbindungen). Die Alternative: Anfahrt mit dem PKW nach Nova Gorica – Bahnfahrt bis Sežana – Wanderung nach Bagnoli (Triest) – Busfahrt ins Stadtzentrum – Rückfahrt mit dem Zug von Triest nach Gorizia – Stadtbus oder Taxi zum Bahnhof Nova Gorica.

Wegbeschreibung:
Man verlässt den Bahnhof Sežana, wendet sich nach rechts und folgt einer Straße entlang der Gleise in nordöstlicher Richtung. Vorbei an einer Sportschule und dem Kulturzentrum bis zu einer Querstraße; auf dieser scharf nach rechts. Man überquert die Bahn und folgt der Hauptstraße bis zu einer Dreifachgabelung (Wegweiser »Orlek«). Man nimmt die mittlere (nicht ausgeschilderte) Straße. Nach etwa 300 m endet der Asphalt; auf breiter Schotterstraße geradeaus weiter. Nach rund 4 km fast schnurgerader Wanderung verlässt man das Sträßchen und wendet sich nach links in die Zufahrt zu einem Steinbruch. Nach wenigen Metern nimmt man eine Abzweigung nach rechts. Schöner Waldweg bis zu einem Querweg, man geht rechts und erreicht kurz darauf einen breiten Querweg; auf diesem nach links bis zu einer asphaltierten Straße unterhalb der ersten Gebäude von Lipica; man geht links und erreicht kurz darauf einen Golfplatz (1:15 Std.). An der Kreuzung beim Golfcafé geradeaus.

[Variante Ortsbesichtigung von Lipica: An der Kreuzung beim Golfcafé nach rechts in eine ansteigende Straße. Nach 100 m biegt man nach rechts in einen Schotterweg, um sich sofort nach links zu wenden und einer Fahrspur auf die Hügelkuppe zu folgen. Vor einem Wohngebäude nach rechts in einen Schotterweg, der sich gleich nach links wendet. Man betritt das »Ortszentrum«, durchschreitet einen Hof und gelangt zu einer Asphaltstraße; auf dieser nach rechts. Man passiert einen Souvenierladen (Steinhaus), wendet sich halblinks und steigt durch einen Park zum Haupteingang des Gestüts ab. Eventuell Besichtigung. Man wendet sich halblinks und folgt einem asphaltierten Gehweg zwischen weißen Zäunen bis zu einem Parkplatz, welchen man passiert. Geradaus in eine Straße, die sich nach 50 m gabelt. Man geht rechts (Wegweiser »Koper«). Nach 150 m eine Rechtskurve, man wendet sich nach links, durchschreitet ein Gatter und betritt eine Pferdeweide.]

Man passiert das Golfgelände und gelangt zu einer Kreuzung, klettert über eine Leitplanke und geht geradeaus. Nach 150 m eine Rechtskurve, man wendet sich nach links, durchschreitet ein Gatter und betritt eine Pferdeweide (Durchgang gestattet). Man folgt einem breiten Weg, die Richtung ungefähr beibehaltend, bis zu einer geschotterten Querstraße vor einem Steinbruch. Man geht rechts und wendet sich nach gut 100 m nach rechts in einen Pfad. Nach 5 Min. eine Kreuzung mit Wegweisern; man geht geradeaus (keine Markierung).
Der Weg verbreitert sich allmählich und trifft schließlich auf eine Landstraße; auf dieser nach rechts. Gut 10 Min. Asphalt bis zu einem Bistro. Hier biegt man nach links und folgt einem Sträßchen ins Ortszentrum von Lokev (3:00 Std.). Besichtigung der Kirche; Einkehr in der Tabor-Bar im benachbarten Wehrturm.
Vom Turm zur Hauptstraße, auf dieser nach rechts (Achtung, NICHT den markierten Weg Richtung »Planinska koœa« einschlagen!) bis kurz vor dem Friedhof am westlichen Ortsrand. Hier biegt man nach links in einen Karrenweg. Nach 150 m eine kleine Kreuzung; man wendet sich nach rechts in einen Pfad. Kurz darauf eine weitere Kreuzung, man geht geradeaus (Wegweiser »Kokoška). Angenehmer markierter Weg, anfänglich zwischen Wiesen und Hecken moderat ansteigend, später im Laubwald immer steiler werdend. Man erreicht den Hügelkamm und geht auf einem Querweg nach rechts und steigt zum Gipfel des Kokoš an (4:00 Std.). Schöne Blicke auf das Hinterland von Triest.
Vom Gipfel (Sendemast) auf breitem Schotterweg in südwestlicher Richtung. Nach 150 m, bei einem alten Grenzstein, verlässt man den Hauptweg und wendet sich nach links in einen schmäleren Weg, der nach 30 m auf einen Querweg trifft; auf diesem nach links. Der Weg vereinigt sich kurz darauf mit einem markierten Wanderweg, welchem man – die Staatsgrenze überquerend – bis Grozzana folgt (4:30 Std.).
Man geht rechts und wandert auf einer Asphaltstraße 15 Min. talauswärts bis Pese an der Hauptstraße, auf dieser wenige Meter nach rechts, dann nach links in einen Feldweg. Man folgt der blauen Markierung (eine rot markierte Abzweigung nach links wird ignoriert!) auf schönem Weg bis San Lorenzo (5:45 Std.).
Beim Kirchlein eine Querstraße; man geht links bis zur Trattoria Al Pozzo. Unmittelbar vor der Trattoria scharf links bergab in einen rotweiß markierten Wanderweg. [Zuvor empfiehlt sich ein Blick von der Terrasse oder dem anschließenden Parkplatz ins Val di Rosandra.] Bei einer Kreuzung (blau markierter Querweg) geradeaus bis zu einem Sträßlein (Blick auf die Triestiner Bucht); dem man (bald einen Schotterweg querend) bis in den Talgrund folgt. Hier nimmt man eine Abzweigung nach rechts (Markierung), quert ein Brücklein und wandert auf der Gegenseite 20 Min. talauswärts. Man erreicht einen Parkplatz; geradeaus weiter auf asphaltiertem Sträßchen bis zum Hauptplatz von Bagnoli (7:00 Std.).