Die Ausrüstung des Schiffes geschah ohne Rücksicht auf Kosten. Besondere Sorgfalt wurde auf unsere Verproviantierung verwendet, da darin die gefährlichste Quelle des Skorbuts und sonstigen Elends liegt. Die Lebensmittel müssen entweder durch sorgfältiges und vollständiges Dörren oder durch Sterilisieren mittels Wärme vor dem Verderben bewahrt werden.

Wir nahmen Fleisch aller Sorten in hermetisch verschlossenen Büchsen mit; gedörrte Fische und Fischkonserven; Kartoffeln, sowohl gedörrte als auch in Büchsen; allerlei konserviertes und gedörrtes Gemüse; gekochtes und gedörrtes Obst, Eingemachtes und Marmelade in großer Menge; gezuckerte und ungezuckerte kondensierte Milch, konservierte Butter, getrocknete Suppen verschiedener Art (vor allem Erbsenmehl und Skorikows Fleischextrakt); sowie eine halbe Tonne Kochschokolade. Für die Schlittenreisen besorgten wir 300 Pfund Pemmikan.

Jedes einzelne Nahrungsmittel wurde chemisch untersucht, ehe es angenommen wurde, und es wurde besonders darauf geachtet, daß sie sorgfältig verpackt wurden. Selbst Brot, getrocknetes Gemüse und so weiter wurde in Zinnkisten eingelötet, um gegen Feuchtigkeit geschützt zu sein.

Wonach ich ferner trachtete, war, nicht allein nahrhaften und gesunden Proviant zu bekommen, sondern auch für so viel Abwechslung wie möglich zu sorgen. Ungewöhnlich groß war der Vorrat an geistigen Getränken, an Bord der »Morgenröte | Zora« befanden sich etwa 2500 Flaschen Wein, Kognak und Rum; Limoniensaft reichte für ein Jahrzehnt aus. Tabak hatten wir in reichlicher Menge, sowohl zum Rauchen als auch zum Kauen.

Nachdem ich die Aufträge zur Lieferung der Lebensmittel gegeben hatte, reiste ich an den Weißensee zur Beschaffung von Schlitten, Pelzschuhen, Pelzhandschuhen, Schlafsäcken, Schneeschuhen und all der Gegenstände, die dort besonders gut zu haben waren. Die Schlitten sollten nach Nansens Muster aus besonders ausgesuchtem Holz gebaut und von bester Beschaffenheit sein. Ich bestellte in Techendorf 10 Schlitten von 3,65 Meter Länge, 18 Schlitten von 3,35 Meter und 2 Schlitten von 2,15 Meter. Alle Schlitten erwiesen sich als vorzüglich.

An Schlafsäcken, die aus Rentierfellen bestanden, mit dem Pelz nach innen, kaufte ich 12 Einmannsäcke und 3 große Säcke für je 3 Mann. Die Schuhvorräte bestanden aus 80 Paar Finnenschuhen (die aus dem Fell der Köpfe von Rentieren hergestellt werden und groß genug sind, um außer dem Fuß mehrere Paar Strümpfe und eine Schicht Sennegras aufzunehmen) sowie 60 Paar Schuhen für Schneeschuhläufer.

Von großer Bedeutung bei einer Fahrt wie der unsrigen ist eine gute Bibliothek, und dank den Verlegern und sonstigen Freunden der Expedition waren wir in dieser Beziehung sehr gut ausgerüstet.

Die Geographische Gesellschaft stellte mir drei astronomische Uhren zur Verfügung, außerdem erhielt ich eine Chronometeruhr. Wir nahmen auch eine photographische Ausrüstung mit, bestehend aus neun verschiedenen Apparaten und einem kinematographischen Apparat zur Aufnahme der merkwürdigen Bewegungen der Seehunde und Pinguine. So wurde für alles gesorgt, vom Nagel und der Nadel bis zur Schreibmaschine und zwei Singer-Nähmaschinen. Wir hatten ein Grammophon und eine vollständige Druckereieinrichtung, sogar Schlagballstöcke und ein Fußball waren nicht vergessen.

•• Vorbereitung •• Planungsteam •• Ausrüstung •• Besatzung •• Abreise

•• Unser Schiff •• Der Sturm •• In den hohen Norden