| Achtung, 
        streng vertraulich!  Die IG KIKK enthüllt 
        den Subventionsbericht der Stadt Klagenfurt.  Kulturschaffende, 
        Wirtschaftstreibende, Wissenschafter, Sportler oder Faschingsnarren dürfen sich freuen. Ab sofort ist der »vertrauliche«
 Subventionsbericht der Stadt Klagenfurt auch ihnen zugänglich.
 Zu verdanken ist dies der Interessengemeinschaft Kultur (IG KIKK),
 die dem Kulturstadtrat damit aus einer verzwickten Lage hilft.
 Denn Walter Gassner fühlt sich, wie bereits berichtet, nicht zur
 Herausgabe der Subventionsdaten berechtigt.
 Die Fakten im Detail: 
        Die gesamten Geld- und Sachsubventionen der Stadt betrugen im Jahr 2000 rund 71 Millionen S. 1999 waren
 es noch 75 Millionen. Für Kulturkonsumenten interessant: während
 die Subventionen im Wirtschaftsbereich mit rund 12,9 Millionen S
 annähernd gleichgeblieben sind, musste der Kulturbereich eine
 empfindliche Kürzung hinnehmen. Für die Bereiche Bildende Kunst,
 Musikpflege, Schrifttum und Kulturpflege wurden zuletzt 10,2 Millionen 
        S
 ausgegeben. 1999 waren es noch 10,7 Millionen. Die Förderungssummen
 bewegten sich dabei zwischen 5000 S und 2,8 Millionen S. Zu den größten
 Verlierern (mit minus 500.000 S) zählen ARBOS und das mittlerweile
 stillgelegte Theater im Landhauskeller.
 Insgesamt lässt 
        sich aus dem Bericht, so die IG KIKK-Sprecher Angelika Hödl und Emil Kristof, »ein klarer Trend zu mehr Spaß,
 Sport und Spiel« herauslesen. So sind im Budget für »Kulturpflege«
 auch das Stadtfest (200.000 S) oder der Altstadtzauber (400.000 S)
 enthalten.
 Die Klagenfurter Grünen 
        haben dies zum Anlass genommen, um eine Erhöhung der Kulturmittel, langfristige Budgetierungen,
 die Einrichtung eines Kulturbeirates sowie die Veröffentlichung eines
 jährlichen Kulturberichtes zu fordern. Außerdem warnt Grünen-Sprecher
 Matthias Köchl vor einer parteipolitisch motivierten Förderpraxis:
 »Wenn sich Künstler dreimal überlegen müssen, was 
        man noch
 sagen darf, dann hat das mit Kultur wenig zu tun«.
 Der gesamte Kulturbericht 
        ist über die Internet-Adresse www. unikum.ac.at einsehbar.
 EH
 |  Kleine 
        Zeitung  Kärnten[ 12. Jan. 2002 ]
 ___________________
 zurück 
          | nazaj | 
   
    |  
        Eine Subventionskrämerei?
 Mehr Transparenz gefordert. Die IG KIKK macht in einer
 Plakataktion auf den fehlenden Kulturbericht der Stadt
 Klagenfurt aufmerksam.
 
 Ein großes Plakat, oben steht in dicken Lettern zu lesen
 »Kulturbericht der Stadt Klagenfurt«, darunter einige
 schwarze Balken, unten in roter Schrift die Frage: »Was hat
 er zu verbergen?« Wer »er« ist, wird verraten: Kulturstadtrat
 Walter Gassner.
 Die Interessengemeinschaft Kärntner Kulturinitiativen IG
 KIKK fordert mit dieser Aktion zum wiederholten Male einen
 jährlichen Kulturbericht. Was für Land und Bund
 selbstverständlich ist, ist für die Stadt Klagenfurt »aus
 Gründen des Datenschutzes« ein Tabu. Zwar gibt es einen
 Subventionsbericht, allerdings ist der  anders als etwa in
 Villach  nur für Politiker und Beamte gedacht. Gassner: »Ich
 bin für eine Veröffentlichung. Aber das muss dann für 
          alle
 Bereiche gelten wie Sport oder Wirtschaft und da muss ein
 gemeinsamer Konsens gefunden werden.« So viel
 Geheimniskrämerei versteht der Grüne-Gemeinderat
 Reinhold Gasper nicht: »Wenn der Subventionsbericht fertig
 ist, sollte er in der Bürgereinlaufstelle aufliegen. Es gibt keine
 gesetzliche Grundlage dafür, ihn nicht öffentlich zu machen.«
 
 Damit könnte 
          auch ein anderes Rätsel gelöst werden: Die IGKIKK bemängelt, dass das Kulturbudget von 33 Millionen
 Schilling (ohne Stadttheater) im Jahr 1997 auf nun 13
 Millionen geschrumpft sei. Gassner hält dagegen, dass rund
 25 Millionen zur Verfügung stehen. Wenn man die
 tatsächlichen Zahlen einfach nachlesen könnte, wäre wohl
 allen gedient.
 
 Marianne Fischer
 |  Kleine 
        Zeitung  Kärnten[ 11. Dez. 2001 ]
 ___________________
 zurück 
          | nazaj |