In Loka |
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Loka | Lonche | Loncke | |||
Es ist ein Winzerdorf wie viele andere, ungewöhnlich weit reichen aber seine geschichtlichen Wurzeln. Schon in der jüngeren Steinzeit, also vor 40.000 Jahren, bewohnten Menschen die Höhlen oberhalb des Ortes und hinterließen zum Beweis, immerhin, einen Kieferknochen. Frühe Zeugnisse des Dorfes gibt es aus dem 11. Jahrhundert, nämlich in Form einer Schenkungsurkunde mit Kaiser Heinrich IV. und dem Bistum Freising als prominente Vertragspartner. Dokumentiert ist weiters die Zerstörung von Loka im Jahr 1615 durch die Uskoken. Es handelte sich dabei nicht etwa um Türken, sondern gewissermaßen um deren Gegenteil: Katholische Flüchtlinge aus osmanisch besetzten Balkangebieten, die – zeitweise als Verbündete der Habsburger, dann als marodierende »Kreuzritter« – sowohl gegen die Venezianer als auch gegen die Türken kämpften. Die Uskoken waren keine homogene Volksgruppe, sondern ein Konglomerat aus Serben, Bosniern, Rumänen, Albanern sowie türkischen, venezianischen und österreichischen Deserteuren, die, von allen verfolgt, bald eine eigene Identität entwickelten. Zum Selbstbild gehörten bedingungslose Treue und gnadenlose Härte; entsprechend grausam führten die »Gesetzlosen« ihre Raub- und Rachefeldzüge. Dazu gehörte ihre Sammelleidenschaft für abgeschnittene Nasen, Ohren und Köpfe. Erzählt wird auch, dass sie gelegentlich die Herzen ihrer Feinde rösteten und verzehrten. |
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Auf eine vorchristliche Tradition berufen sich die Einheimischen beim opasilo, dem jährlichen Weinfest im November. Dabei stellen die Bewohner Tische mit Wein, Brot und selbstgemachten Spezialitäten vor ihre Häuser, dudeln und quetschen sich durstige Musikanten von Tür zu Tür und wird gesoffen wie vor 2.000 Jahren. | |||
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