ROBERT MENASSE: Klagenfurter Lesungen zur Ästhetik
FRANZ JOSEF CZERNIN: Die Kunst des Dichtens (Klagenfurter Vorlesungen zur Poetik)
BARBARA PUTZ-PLECKO: Art & Environment. Kunst im sozialen Raum
DIETMAR PICKL / HELMUT STOCKHAMMER / CHRISTOF SUBIK:
Philosophische Praxis: Kunst, Philosophie, Beratung
DIETMAR PICKL: Klang und Raum
CHRISTOF SUBIK: Kunstphilosophie: Bild und Schrift (Villem Flusser)
ERIK ADAM: Kultur als Symbolsystem.Die Kulturtheorien von Ernst Cassirer und Alfred Lorenzer
MANFRED MOSER: Kulturphilosophie: Oswald Spengler
MANFRED MOSER: Sprachphilosophie: Die Rückkehr der Rhetorik
HELMUT STOCKHAMMER: Sozialphilosophie und Ideologiekritik:
Religion, Kunst und soziale Kreativität
ARMIN A. WALLAS: Literatur, Krieg und Politik: Der Aktivismus in Wien
DORIS MOSER: Resonanzen. Radio und Literatur, Literatur und Radio
REINHARD KACIANKA: Der notwendige Engel
REINHARD KACIANKA: Medien und Menschenbild
UTE BECHDOLF: Musikfernsehen:
Popmusikalische Angebote und jugendkulturelle Praxis
ARNO RUSSEGGER: Die großen Filmregisseure: Woody Allen
ARNO RUSSEGGER: Film noir
DIETER BOGNER: Management für den Kulturbetrieb
WOLFGANG PöLLAUER: Kultur und Organisation
CHRISTOF SUBIK: Uni-Mal- und Zeichenkurs
VALENTIN IOSSIFOV: Tanztheater
UNIKUM-PROJEKT: UNTEN DURCH. Eine Expedition durch Südkärnten
Impressum: Klagenfurter Vorlesungen zu Ästhetik, Kunst- & Kulturtheorie ist eine Informationsbroschüre des Universitätskulturzentrums UNIKUM.
Eine ebenfalls vielfältige Auswahl an kunst- und kulturtheoretischen Fragestellungen bieten auch die in vorliegender Informationsbroschüre des UNIKUM beschriebenen Lehrveranstaltungen, welche im Sommersemester 1997 an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Klagenfurt angeboten werden.
Die Mehrzahl der hier ausgewählten Vorlesungen, Seminare, Arbeitsgemeinschaften, Vorträge und Workshops ist Teil des regulären Lehrveranstaltungsangebotes für Studierende. Die Vortragenden betonen jedoch ausdrücklich, daß HörerInnen anderer Studienrichtungen ebenso willkommen sind wie nicht-universitäres Publikum. KünstlerInnen und KunstvermittlerInnen, WissenschafterInnen und RezipientInnen bieten die angebotenen Veranstaltungen die Möglichkeit, sich dem kunsttheoretischen Diskurs zu widmen, kulturpolitische Themen zu diskutieren oder die eigene künstlerische Praxis zu reflektieren. Der vorliegende UNIKUM-Reader mag ein kleiner Anstoß und eine nützliche Orientierungshilfe in diese Richtung sein.
Wenn auch Kunst dem Ganzen einer Gesellschaft keinen Sinn geben kann, weil sie Verstehen scheitern läßt, heißt es treffend in einem Aufsatz von Ludger Gerdes, behauptet sie sich doch als höchste Form der Hoffnung, weil sie zur Reflexion anregt, mit Formen, die dafür zweckmäßig sind; ohne aber, daß sie als Mittel für bestimmte Zwecke begriffen werden können.
In diesem Sinne wünscht Ihnen das UNIKUM ein diskursfreudiges Sommersemester 1997.
Mittwoch, 11. Juni * 10.00 - 18.00 Uhr * n. Ü.
BLOCKVERANSTALTUNG! Begrenzte Teilnehmerzahl!
ROBERT MENASSE, 1954 geboren in Wien, wo er auch heute als Schriftsteller und Essayist lebt.
Donnerstag, 17. April * 16.00 - 19.00 Uhr * UR i-142
BLOCKVERANSTALTUNG! Weitere Termine siehe Aushang am Institut!
Franz Josef Czernin
Sechs tote Dichter. Aufsätze zur Literatur (über Franz Kafka, Karl Kraus, Raoul Hausmann, Reinhard Priessnitz, Georg Trakl und Robert Musil). Sonderzahl-Verlag 1992
Freitag, 14. März * 14.00 - 18.00 Uhr * M-114
BLOCKVERANSTALTUNG! Weitere Termine siehe Aushang am Institut!
Im zweiten Teil soll die Universität selbst, die Örtlichkeit, das konkrete räumliche Umfeld und der spezifische soziale Raum Arbeitsfeld, Gegenstand individueller und gemeinsamer Erkundungen und Untersuchungen und Ziel einfacher gestalterischer Interventionen sein.
Redaktion, Gestaltung und Layout: Emil Kristof
Kontakt: Universitätskulturzentrum UNIKUM, Universitätsstraße 90, A-9020 Klagenfurt/Celovec.
Tel.: 0463/26 26 21 * Fax: 0463/2700 100 * E-Mail: unikum@uni-klu.ac.at
INTRO
Die Tatsache, daß ein Feuerlöscher, der in einem Ausstellungsraum hängt, heute dank Duchamps Ready-mades sowohl als konventioneller Gebrauchsgegenstand gesehen werden kann wie auch als Kunstobjekt, zeigt deutlich, welche weitreichenden und grundsätzlichen Irritationen eine "alltäglich" gewordene Kunst auszulösen imstande ist, schreibt der Ausstellungsmacher und Kunstjournalist Stephan Berg in seinen Anmerkungen zur Debatte über die Situation der zeitgenössischen Kunst im Band 125 des Kunstforum International. Eines haben Beiträge zur vielberedeten "Krise der Kunst" gemeinsam: Stets werden weniger Antworten als vielmehr neue Fragen gefunden.
Emil Kristof
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KUNST & PRAXIS
VORBESPRECHUNG: 10. März, 19.00 Uhr, HS 3
InfoLine: 0 463/2700-461 * Institut für Philosophie * LV Nr.: 210.080 * Vorlesung
Robert Menasse
Klagenfurter Lesungen zur Ästhetik
Entgegen dem Ankündigungstitel der Reihe wird Robert Menasse mehr hören und reden als Geschriebenes lesen. An vier Tagen, von Mittwoch, dem 11. bis einschließlich Samstag, dem 14. Juni, mit festen Zeiten jeweils von 10.00 bis 12.00 und 16.00 bis 18.00 Uhr, wird der Schriftsteller und Essayist aus der Schule plaudern und einer begrenzten Anzahl von TeilnehmerInnen Einblick in seine Arbeit gewähren. Umso wichtiger ist es, an der Vorbesprechung, die am 10. März, um 19.00 Uhr, im Hörsaal 3 stattfindet, teilzunehmen.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Die sozialpartnerschaftliche Ästhetik: Essays zum österreichischen Geist. Wien 1990
Das Land ohne Eigenschaften. Essay zur österreichischen Identität. Sonderzahl,
Wien 1993
Hysterien und andere historische Irrtümer. Mit der Rede zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse 1995
Sinnliche Gewißheit. Roman. Rowohlt, 1988
Selige Zeiten, brüchige Welt. Roman. Residenz, 1991
Schubumkehr. Roman. Residenz, 1995
InfoLine: 0 463/2700-449 * Institut für Germanistik * LV Nr.: 520.034 * Vorlesung
Klagenfurter Vorlesungen zur Poetik: Die Kunst des Dichtens
Am Beispiel eigener Gedichte und Texte versucht F. J. Czernin im Laufe dieser Vorlesung die Entstehung poetischer Bedeutung zu zeigen. Anhand praktischer Arbeit mit und an Texten sollen unterschiedliche literarische Ästhetiken bzw. literaturwissenschaftliche Ansätze zur Interpretation literarscher Texte angewendet und begreifbar gemacht werden.
F. J. Czernin geht davon aus, daß StudentInnen im Laufe ihres Studiums normalerweise einfach mit bestimmten Schulen literarischer Interpretation konfrontiert werden und sie bestimmte literaturwissenschaftliche Traditionen bzw. Methoden und die ihnen impliziten literarischen Ästhetiken vorgesetzt bekommen, so, als existierten diese unabhängig vom Text. Für ihn als Produzent literarischer Bedeutung, stellen literaturwissenschaftliche Methoden und Traditionen lediglich eine von vielen möglichen Lesarten literarischer Texte dar.
Vielmehr möchte der Autor versuchen herauszuarbeiten, daß literaturwissenschaftliche Methoden der Textinterpretation auf das zurückgeführt werden können, "was in den jeweiligen Texten selbst angelegt ist."
Um selbst zu erfahren, daß "nicht nur der Dichter Leser ist, sondern auch der Leser als Dichter auftritt", legt F. J. Czernin Wert auf ein aktives und gestaltungswilliges Rollenverständnis der LehrveranstaltungsteilnehmerInnen.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Die Aphorismen. Eine Einführung in die Mechanik. 8 Bände Aphorismen plus einem Registerband in einem Schuber. Sonderzahl-Verlag 1992
Natur-Gedichte. Hanser-Verlag, München, Herbst 1996
Marcel Reich-Ranicki. Eine Kritik. Steidl-Verlag, Göttingen 1995
FRANZ JOSEF CZERNIN, 1952 in Wien geboren, lebt in Rettenberg, Steiermark; 1971 bis 1973 Studium in den USA; seit 1978 Veröffentlichungen von Gedichten, Prosa, Theaterstücken, Essays und Aphorismen; Mitglied der Grazer Autorenversammlung; seit 1980 mehrere Staats- und Projektstipendien.
InfoLine: 0 463/2700-726 oder 555 * Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung * LV Nr.: 130.115 * Seminar
Barbara Putz-Plecko:
Art and Environment: Kunst im sozialen Raum
Künstlerische Arbeit im sozialen Raum, künstlerische Prozesse u.a. verstanden als Formbildungsprozesse einer sozialen Plastik (Joseph Beuys), provozieren nach wie vor kontroversielle Diskussionen, zeigen aber in einigen europäischen Ländern, etwa in England, inzwischen eine künstlerisch und sozialpolitisch spannende und innovative Praxis.
Unter der Bezeichnung Art and Environment finden sich künstlerische Projekte, die konkret in Beziehung treten zu unserer physischen (z.B. urbanen und ruralen) und sozialen Umwelt, die künstlerisch-ästhetische und sozial-integrative Ansprüche verbinden und mit künstlerischen Prozessen als spezifische Erfahrungsquellen, als Reflexions- und Entwicklungsmedium im gesellschaftlichen Umfeld arbeiten. Im ersten Teil der Lehrveranstaltung werden einige dieser Projekte vorgestellt und unter spezieller Beobachtung der Verschiedenartigkeit ihrer Ansätze und ihrer Durchführung diskutiert werden.
BARABARA PUTZ-PLECKO, Mag. art.; geb. in Klagenfurt; studierte an der Akademie der bildenden Künste und an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien; Arbeits- und Studienaufenthalte in Montréal sowie in der Cité Internationale des Arts in Paris; Postgradual-Studium an der Akademie der bildenden Künste in München (Kunst und Therapie); dzt. als Assistentin ebendort tätig; Ausstellungen im In- und Ausland; künstlerische Projekte im sozialen Raum; zahlreiche Preise.
Montags, 20.00 - 22.15 Uhr * s-316
(Sterneckstraße 15)
InfoLine: 0 463/2700-461 * Institut für Philosophie * LV Nr.: 210.011 * Konversatorium
Dietmar Pickl / Helmut Stockhammer / Christof Subik
Philosophische Praxis: Kunst, Philosophie, Beratung
Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit Fragen der Wirkung und Wechselwirkung von verschiedenen künstlerischen Praxen (Malerei, Musik, Gestaltung von "Trauerarbeitsplätzen") sowie mit Aspekten der gruppendynamischen philosophischen Praxis in durchwegs einführender Weise.
Die Lehrveranstaltung ist für Hörer aller Studienrichtungen geeignet.
DIETMAR PICKL, Mag. phil.; AHS-Lehrer, Lehrbeauftragter an der Universität Klagenfurt (Philosophie) und Sänger (Hortus Musicus).
CHRISTOF SUBIK, Univ. Doz. Dr. phil.; geb. 1944, zunächst Volksschullehrer, danach Akademie der bildenden Künste in Wien; Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Pädagogik; seit 1972 am Institut für Philosophie an der Universität Klagenfurt und als Leiter der UNI-Malkurse tätig; Ausstellungen und Vorträge in Wien, Prag, Bern und Innsbruck.
HELMUT R. STOCKHAMMER, Mag. Dr. rer. soc. oec.; geb. 1946 in OÖ; Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften; seit 1970 als Assistenzprofessor am Institut für Philosophie an der Universität Klagenfurt tätig; Lehrtrainer der ÖGGO; Ausstellungen: u.a. "Trauerarbeitsplätze II" _ ein temporäres Museumsprojekt des UNIKUM (1992); Publikationen: Sozialisation und Kreativität. Theorien, Techniken, Materialien. Videos.
Freitags, 15.00 - 18.00 Uhr * s-316
(Sterneckstr. 15, 14-tägig)
InfoLine: 0 463/2700-461 * Institut für Philosophie * LV Nr.: 210.010 * Seminar
Dietmar Pickl
Klang und Raum
Sind wir irritiert, ist es kein Vergnügen." (John Cage: Vortrag über nichts.)
Anhand ausgewählter Werke von John Cage soll beispielhaft die Entwicklung der experimentellen Musik im 20. Jahrhundert skizziert werden. Welches Musikverständnis wird beim Rezipienten vorausgesetzt, kommt es zu einer
"Konkurrenz des Hörens" beim Hören traditioneller bzw. experimenteller Musik? Der Schock des "Unerhörten". Sind wir heute akustisch überhaupt noch zu schockieren?
Um das eigene Hörerlebnis zu befragen, sind innerhalb dieser Lehrveranstaltung auch Besuche zeitgenössischer Konzerte geplant.
(Kurzbiographie DIETMAR PICKLS siehe oben!)
Mittwochs, 18.00 - 20.00 Uhr * s-313
(Sterneckstraße 15)
InfoLine: 0 463/2700-461 * Institut für Philosophie * LV Nr.: 210.018 * Vorlesung
Christof Subik
Kunstphilosophie: Bild und Schrift (Villem Flusser)
Der aus Prag gebürtige Philosoph, Phänomenologe und Medientheoretiker Villem Flusser, der nach einem jahrzehntelangen Exil in Brasilien Mitte der 70er Jahre nach Europa zurückgekehrt war, hatte gerade begonnen, sich mit seinen Arbeiten zu Bild ("Für eine Philosophie der Photographie") und Schrift ("Die Schrift") in den ästhetischen Debatten der Postmoderne Gehör zu verschaffen, als er 1991 bei einem Unfall auf der Rückkehr von seinem ersten öffentlichen Auftritt in Prag ums Leben kam.
Flussers geschichtsphilosophische Überlegungen galten u. a. dem Entwicklungsprozeß der Schrift aus Bildern, wie sie uns in den Höhlen von Lascaux oder Altamira überliefert sind. Sie markieren den Einschnitt, den die Erfindung der Schrift darstellt, welcher Geschichte als Abfolge linearer Zeit begründete, bis hin zur Flut von "Neuen Bildern", von der Photographie bis zum Film und Video und den elektronisch generierten Darstellungen von mathematischen Gleichungen (Fraktalen), mit denen zugleich das Ende der Schrift als Ende der Geschichte sich abzeichnet.
Solchen und verwandten Überlegungen zu Anfang und Untergang der Gutenberggalaxis will die Lehrveranstaltung nachgehen. (Ch. S.)
(Biographische Angaben zu CHRISTOF SUBIK siehe Seite 6!)
Mittwochs, 17.00 - 19.00 Uhr * s-307 (Sterneckstraße 15)
InfoLine: 0 463/2700-726 oder 555 * Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung * LV Nr.: 130.048 * Seminar
Erik Adam
Kultur als Symbolsystem.
Die Kulturtheorien von Ernst Cassirer und Alfred Lorenzer
Obwohl Ernst Cassirers philosophische Beiträge zu einer Theorie der Kultur immer noch von aktueller Bedeutung sind, gilt sein Werk dennoch als Geheimtip. In dieser Lehrveranstaltung sollen daher ausgewählte Werke Cassirers vorgestellt und diskutiert werden. Im Mittelpunkt der Betrachtungen steht dabei seine Auffassung, die Kultur als ein Symbolsystem aus Sprache, Mythos, Religion, Kunst, Erkenntnis und Technik begreift und den Menschen als animal symbolikum betrachtet.
Der zweite Teil der Lehrveranstaltung widmet sich der Kritik des psychoanalytischen Symbolbegriffs bei Alfred Lorenzer. Sein Konzept der Kulturanalyse wird, besonders in Hinblick auf ihre Bedeutung für die Bildungstheorie, einer kritischen Betrachtung unterzogen.
Verwendete Literatur:
Ernst Cassirer: Zur Logik der Kulturwissenschaften.
und: Wesen und Wirkung des Symbolbegriffs. Darmstadt 1994
Ernst Cassirer: Versuch über den Menschen. Einführung in eine Philosophie der Kultur. Frankfurt a. M., 1990
Alfred Lorenzer: Zur Kritik des psychoanalytischen Symbolbegriffs. Frankfurt a. M., 1970
Alfred Lorenzer: Das Konzil der Buchhalter. Die Zerstörung der Sinnlichkeit.
Frankfurt a. M., 1984
ERIK ADAM, Univ. Doz. Dr. phil.; geb. 1948 in Hollabrunn/NÖ; Studium der Soziologie, Germanistik, Philosophie und Pädagogik in Linz und Salzburg; seit 1975 Universitätsassistent in Klagenfurt; 1987 Habilitation; seither Assistenzprofessor für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung an der Universität Klagenfurt; zahlreiche literarische, essayistische und wissenschaftliche Publikationen; Kulturpublizist bei der "Kleinen Zeitung".
Montags, 18.00 _ 20.00 Uhr * HS 3
InfoLine: 0 463/2700-461 * Institut für Philosophie * LV Nr.: 210.008 * Vorlesung
Manfred Moser
Kulturphilosophie: Oswald Spengler
(Kurzbiographie MANFRED MOSERS siehe unten!)
Montags, 16.00 - 18.00 Uhr * SR i-515
InfoLine: 0 463/2700-461 * Institut für Philosophie * LV Nr.: 210.009 * Vorlesung
Manfred Moser
Sprachphilosophie: Die Rückkehr der Rhetorik
Aristoteles hat die Kriterien der Überzeugung benannt, denen sowohl die wissenschaftliche als auch die umgangssprachliche Rede zu genügen hat. Die Kriterien sind solche der "Dialektik" und der "Rhetorik". Mit dem Fortfall der "freien Künste" aus dem europäischen Bildungskanon sind auch die früheren Einteilungen unbrauchbar geworden. Die Dialektik hat sich zu einer speziellen Disziplin des Denkens entwickelt, während die Rhetorik auf der Straße zu liegen scheint. Man kauft sie, besucht Kurse, macht Werbung.
Völlig undurchsichtig ist aber das Herrschaftspotential, das in den neuesten Systemen der Kommunikation entgegentritt. Die Systeme schließen an eine Entwicklung an, die man noch "dialektisch" als Geschichte des beschleunigten und gehemmten Fortschritts nacherzählen kann. Indem sie sich aber mehr und mehr selbst abschließen, weisen sie zurück auf ein vergessenes "rhetorisches" Modell. Besonders die Bildschirmmedien lassen die Zäsur offenkundig werden. Eine eigene hermetische Ordnung, die sogar universelle Ausstrahlung besitzt, hat sich etabliert.
Es wird die These versucht, daß die Hauptfiguren, die den Zusammenhalt, die Expansions- und Steigerungsfähigkeit der "internets" und "spider-webs" ermöglichen, aus dem Fundus der Rhetorik stammen. Folglich müßten die Dramaturgie der "virtual reality" und die des uralten "Schauspiels der Welt" auf gleichen Prinzipien beruhen. (M. M.)
MANFRED MOSER, Univ. Doz. Dr.; geb. 1943 in Wels; seit 1970 Assistent am Institut für Philosophie an der Universität Klagenfurt; Publikationen: Schreiben ohne Ende. Letzte Texte zu Robert Musil. Wien 1992; Baustellen. (mit W. Moser), Wien 1993; Alpen. (mit T. Hoke), Wien 1994.
Mittwochs, 16.00 - 18.00 Uhr * s-316 (Sterneckstraße 15)
InfoLine: 0 463/2700-461 * Institut für Philosophie * LV Nr.: 210.015 * Seminar
Helmut Stockhammer
Sozialphilosophie und Ideologiekritik:
Religion, Kunst und soziale Kreativität
Dann werden am Leitfaden der Habermas'schen Rollentheorie Begriffe, Theorien und Phasen des kreativen Prozesses dargestellt und beurteilt. Daraufhin wird dieser Leitfaden der traditionellen Ethik selbst kontrastiert mit dem pragmatischen Konzept von Ethik (Dewey, Rorty). Weiters werden die Beiträge der einzelnen psychoanalytischen Schulen bis hin zur Daseinsanalyse (Boss, Heidegger) in Hinblick auf kreativitätsfördernde Sozialisationsprozesse befragt.
Im Abschnitt "Die SchöpferIn und das Schöpferische" werden Religionen und ihre symbolische und künstlerische Praxis untersucht. An den "Trauerarbeitsplätzen" und am "erweiterten Kunstbegriff" von Beuys werden die sozialphilosophischen (Gnosis) und ideologischen Dimensionen analysiert. Außerdem wird die Rolle von Religion, Kunst und sozialer Kreativität in gruppendynamischen Kontexten thematisiert. Schlußendlich werden Einflüsse des Mediums Internet auf diese Fragestellungen erforscht und der Mythos "Internet" selbst einer Ideologiekritik unterzogen. (H. St.)
(Kurzbiographie zu HELMUT R. STOCKHAMMER siehe oben!)
InfoLine: 0 463/2700-449 * Institut für Germanistik * LV Nr.: 520.040 * Vorlesung
Armin A. Wallas
ARMIN A. WALLAS, Dr. phil.; geb. 1962; Forschungsschwerpunkte: jüdische Literatur- und Geistesgeschichte, österreichische Literatur des 20. Jahrhunderts; Publikationen: Texte des Expressionismus. Der Beitrag jüdischer Autoren zur österreichischen Avantgarde (1988); Albert Ehrenstein. Mythenzerstörer und Mythenschöpfer (1994); Zeitschriften und Anthologien des Expressionismus in Österreich (2 Bände, 1995); Hg. der Simon Kronberg-Werkausgabe (1993), der Zeitschrift Mnemosyne und der Buchreihe Edition Mnemosyne.
Donnerstags, 11.00 - 12.30 Uhr * UR i-144
InfoLine: 0 463/2700-449 * Institut für Germanistik * LV Nr.: 520.024 * Proseminar
Doris Moser
InfoLine: 0 463/2700-548 * Institut für allgemeine und vergleichende
Reinhard Kacianka
InfoLine: 0 463/2700-394 * Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft *
Reinhard Kacianka
(Kurzbiographie REINHARD KACIANKAS siehe oben!)
Freitag, 2. Mai * 14.00 - 19.00 Uhr * SR i-520
(Vorstufe)
Empfohlene Literatur:
UTE BECHDOLF, Dr. phil.; Studium der Kulturwissenschaft, Amerikanistik und des Bibliothekswesens; Beteiligung an einem Forschungsprojket zum amerikanischen Dokumentarfilm; lehrt und forscht am Ludwig-Uhland-Institut für empirische Kulturwissenschaft in Tübingen; Veröffentlichungen: Wunsch-Bilder? Frauen im nationalsozialistischen Unterhaltungsfilm. Tübingen 1992; Aufsätze im Bereich Geschlechterforschung und Unterhaltungskultur.
Mittwochs, 12.00 - 14.00 Uhr * SR i-142
InfoLine: 0 463/2700-449 * Institut für Germanistik * LV Nr.: 520.022 * Proseminar
Arno Rußegger
Empfohlene Literatur:
ARNO RUSSEGGER, Mag. Dr. phil.; seit 1984 Universitätsassistent in Klagenfurt; zunächst Mitarbeit an der CD-Edition des literarischen Nachlasses Robert Musils, dann Promotion und Spezialisierung auf den Bereich Film und Literatur, Drehbuchtheorie und Editionsprojekte (dzt. Christine Lavant); Publikationen über Robert Musil, Ingeborg Bachmann, Christine Lavant, Werner Kofler, Josef Haslinger, Comics u.a.
Mittwochs, 14.00 - 16.00 Uhr * SR i-142
InfoLine: 0 463/2700-449 * Institut für Germanistik * LV Nr.: 520.023 * Vorlesung
Arno Rußegger
Folgend einige Textproben ("Sager") aus Filmen des besagten Genres:
(Kurzbiographie ARNO RUSSEGGERS siehe oben!)
BLOCKVERANSTALTUNG! Weitere Termine siehe Aushang am Institut!
Dieter Bogner
DIETER BOGNER, Dr. phil; Kunsthistoriker, Eigentümer einer Firma für Museumsplanung und Ausarbeitung von Kulturkonzepten; Leiter des Kunstraums Buchberg, Vorstandsmitglied des New Museum of Contemporary Art New York; Univ. Lektor für Museumsmanagement; Kurator zahlreicher Ausstellungsprojekte im In- und Ausland.
InfoLine: 0 463/2700-468 * Institut für Soziologie * LV Nr.: 140.032 * Seminar
Wolfgang Pöllauer
WOLFGANG PöLLAUER, Dr. phil.; geb. 1958 in Zams/Tirol. Studium der Soziologie und Politikwissenschaft in Wien; danach freiberufliche Forschungsmitarbeit, unter anderem im Kunst- und Kulturzentrum Jardin de Wiltz, Luxemburg; seit 1990 Vertragsassistent am Institut für Soziologie an Universität Klagenfurt; Arbeitsschwerpunkte: Arbeits- und Berufssoziologie, Organisationsentwicklung.
BEGINN: Dienstag, 11. März * Kursbeitrag: 800 S.- / 400 S.-(Ermäßigung für Studierende)
Christof Subik
(Kurzbiographie CHRISTOF SUBIKS siehe oben!)
VORBESPRECHUNG: Mittwoch, 5. März, 20.00 Uhr, Sterneckstraße 15
Valentin Iossifov
VALENTIN IOSSIFOV, Tänzer und Schauspieler aus Bulgarien, lebt und arbeitet als Regisseur und Szenograph seit 7 Jahren im Westen.
UNIKUM-Projekt
Wenden Sie sich bitte an: LITERATUR
Donnerstags, 14.00 - 16.00 Uhr * SR i-142
Literatur, Krieg und Politik: Der Aktivismus in Wien
Der Aktivismus zieht die Konsequenz aus den ästhetischen Erneuerungsvorstellungen des Expressionismus und entwirft handlungstheoretische Konzeptionen zur politischen Umgestaltung der Gesellschaft. Unter dem Eindruck des Kriegserlebnisses proklamieren die Aktivisten die radikale Veränderung der herrschenden Gesellschaftsordnung, entwerfen Sozialutopien, engagieren sich für die Revolution und richten ihren Kampf gegen Nationalismus und Völkerhaß. (A. A. W.)
Literaturhinweis:
Expressionismus in Österreich. Die Literatur und die Künste. Hrsg. v. Klaus Amann u. Armin A. Wallas. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar 1994.
Resonanzen. Radio und Literatur, Literatur und Radio
Erstens: Gegeben sei das schwingungsfähige System (oder Körper) A und ein schwingungsfähiges System (oder Körper) .. Eines der beiden Systeme befindet sich in erregtem Zustand, entweder A mit >16 Hz oder . mit <20.000 Hz, das jeweils andere ist durch seine Schwingungsfähigkeit in einen Aufnahmezustand versetzt, es gilt: stimmt Erregerfrequenz mit der Eigenfrequenz des Systems (oder Körpers) überein, ist das Experiment gelungen. Hört, hört, .
Zweitens: Gegeben sei das schwingungsfähige System (Text) A und das schwingungsfähige System (Text) .. A und . seien spezifiziert durch die Zustandsparameter s (schriftlich) und a (akustisch). Befindet sich A im erregten Zustand s (A), so kann _ unter besonderer Berücksichtigung von sinusförmigen Luftschwingungen, Frequenz und Dynamik _ als unmittelbares Ergebnis aus dem Erregungszustand s (A) der Wiedergabezustand a (A) folgen. Dasselbe gilt in der Umkehrung. A und . folgen also in bestimmten Zuständen aus einer wechselseitigen Bedingung.
Hört, hört, .
Drittens: Vor dem Krieg der Welten. Radio - theatre of the imagination - verläßt die moralische Anstalt, reitet mit Lindbergh über den Ozean. Der gute Gott von Manhattan wartet auf Fünf Mann Menschen mit 2x2 Sprechhaltungen. Der kleine Oliver leistet Widerstand, das Verkommene Ufer aber ist nah. Wird den Krieg der Wellen Bill Fontana gewinnen oder Heiner Goebbels oder Ingeborg Bachmann, Orson Welles, Brecht, Döblin, Jandl und Mayröcker, Bodo Hell, Werner Kofler?
Hört, hört, .
Wie gesagt, Radio gehört gehört.
DORIS MOSER, Mag. phil.; Studium der Germanistik und Anglistik/Amerikanistik in Klagenfurt und Richmond (USA); Vertragsassistentin am Institut für Germanistik an der Universität Klagenfurt; Arbeitsgebiete: Literatur, Medien und Öffentlichkeit; Radiojournalistin und Feature-Redakteurin (ORF); Organisatorin des Ingeborg-Bachmann-Literatur-Preises 1997.
Mittwochs, 12.00 - 14.00 Uhr * SR i-232
Literaturwissenschaft * LV Nr.: 560.008 * Proseminar
Der notwendige Engel
Sola mente, nur in der Vorstellung, im Geiste, ist die Dimension des Engels vorstellbar, ein-bild-bar. Der Engel ist Problem und Thema der Literatur, der Bildenden Kunst und der Musik; aber auch in den unterschiedlichsten Religionen, mystischen Erzählungen, ja sogar in der Erörterung des Begriffs der Geschichte spielt der Engel eine Rolle.
Der Engel ist Teil der großen Erzählungen, Teil der oralen Kultur. Doch er ist noch mehr: er ist die Gestalt, vermittels derer die Transzendenz jählings über den Menschen, das Dasein, hereinbricht. So hat der Engel auch Teil an der literarischen Kultur. Er überrumpelt den Visionär, den Seher, den Dichter und Denker: den auctor.
Der Engel ist jeder menschlich-pragmatischen Hierarchie entzogen. Er verkörpert das freie Spiel des Werdens und Vergehens, er ironisiert es und erleidet es. Und: er entzieht sich gleichzeitig diesem menschlichen Prinzip. Er widersteht der Notwendigkeit. Heute, in einer entzauberten Welt, wird der Engel wieder Sinnbild der Sehnsucht, die Verheißung einer Apokatastasis. Er ist - meint Massimo Cacciari - dem Menschen notwendiger denn je.
In der Lehrveranstaltung werden die unterschiedlichen Sichtweisen des Engels in Religion, Philosophie, Literatur, Bildender Kunst und Musik erörtert. Die Frage soll geklärt werden: "Wofür steht der Engel?" Ist er der streitbare Engel des Tobias? Oder der Engel, der mit rückwärtsgewandtem Gesicht unaufhaltsam in die Zukunft treibt und vor sich Katastrophe um Katastrophe auftürmt? ...
Grundlegend vorstrukturiert ist die Lehrveranstaltung durch das Buch von Massimo Cacciari Der notwendige Engel. (R. K.)
REINHARD KACIANKA, Dr. phil.; geb. 1957, arbeitet als freier Kommunikations- und Kulturarbeiter in Klagenfurt und Wien; Lehrveranstaltungen am Institut für Medienkommunikation und am Institut für Vergleichende
Literaturwissenschaft an der Universität Klagenfurt; Übersetzungen,
Publikationen; Organisation von Kulturevents.MEDIEN
Donnerstags, 14.00 - 16.00 Uhr * SR i-516
LV Nr.: 180.602 * Vorlesung
Medien und Menschenbild
Die sogenannte Zweck-Mittel-Umkehr wird als entscheidender Schritt von den hominiden zum homo sapiens angesehen. Und das bedeutet, daß der Mensch sich seiner Fähigkeit zur techne bewußt geworden ist, sohin also vorsorgend Mittel in Verwendung nahm, die ihm zweck- und zielgerichtet erschienen.
Im Verlauf der Menschheitsgeschichte entwickelt sich aus der techne die Technologie. Die Erfindung von Mitteln entwickelte eine Eigendynamik, wurde zum Selbstzweck. Die zweite Zweck-Mittel-Umkehr, wie ich diesen Prozeß in der jüngsten Menschheitsgeschichte nennen möchte, kehrte sich gegen jenen Menschen, jenes Menschenbild, das der Humanismus voller Idealismus entwickelt hatte. In ethischen Kategorien gedacht, möchte ich im Rahmen der Vorlesung zum Thema Medienethik nachweisen, daß die ethische Forderung gut zu sein mittlerweile umgewandelt worden ist zur Forderung: zu etwas gut zu sein.
Die Massenmedien, als prägender Faktor der öffentlichen Meinung und sohin des zeitgenössischen Ethos, spielen dabei eine große Rolle. Das Bild vom homo universalis der Renaissance wird durch die Massenmedien auf das Bild vom homo functionalis reduziert. Den "roten Faden" aber stellt der für unsere Zivilisation grundlegende Ethik-Entwurf der Aufklärung dar: die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten von Kant.
Die Vorlesung selbst soll diskursiv-intensiv sein. Denn: Es läßt sich über nichts trefflicher streiten, als über Fragen der Ethik und der Moral. (R. K.)
BLOCKVERANSTALTUNG! Weitere Termine siehe Aushang am Institut!
InfoLine: 0 463/2700-394 * Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft
LV Nr.: 180.606 * Arbeitsgemeinschaft
Ute Bechdolf
Musikfernsehen: Popmusikalische Angebote
und jugendkulturelle Praxis
Im zweiten Abschnitt dieser Arbeitsgemeinschaft stehen Fragen der Rezeption im Mittelpunkt der Betrachtungen: Welche alltäglichen Nutzungsweisen lassen sich entdecken, welche Rezeptionsstrategien wenden die ZuschauerInnen beim Sehen und Hören an? Welche kulturellen Kontexte sind dabei von Bedeutung?
Während im ersten Veranstaltungsblock die gemeinsame Arbeit (z.T. in Kleingruppen) im Vordergrund steht, sollen die Studierenden beim zweiten Block eigene Arbeiten vorstellen, die auf Referaten, Textanalysen oder kleineren empirischen Studien beruhen.
Iris Junker / Matthias Kettner: Most Wanted. Die televisionäre Ausdrucksform der Popmusik. In: Frauen und Film, Heft 58/59 (1996), S. 45-58.
Veruschka Bódy / Peter Weibel (Hg.): Clip Klapp Bum. Von der visuellen Musik zum Musikvideo. Köln, DuMont 1987.
Simon Frith / Andrew Goodwin / Lawrence Grossberg (Eds.): Sound and Vision. The Music Video Reader. London, Routledge 1993.
Cathy Schwichtenberg, (Ed.): The Madonna Connection. Representional Politics, Subcultural Identities and Cultural Theory. Boulder, CO., Westview Press 1993
Die großen Filmregisseure: Woody Allen
Die Lehrveranstaltung hat sich zum Ziel gesetzt, die facettenreiche Karriere des Schriftstellers, Unterhaltungskünstlers, Schauspielers und _ nicht zuletzt _ Filmkünstlers Woody Allen anhand einer repräsentativen Auswahl seiner Werke zu rekapitulieren. Allen begann als Gagschreiber für Fernsehshows, wurde der "größte lebende Komiker seit Chaplin" (Time) und realisierte Filme, deren Unverwechselbarkeit im gewagten Pendeln zwischen komischen und ernsten Situationen liegt: im Wechsel von tragikomischen Elementen und tiefgründigen philosophischen Seelenanalysen.
Allen unterscheidet sich von anderen Autoren, weil sich in seinem Werk nicht nur amerikanische Motive finden, sondern der jüdische Humor, durch den er bekannt wurde und den er gekonnt glossiert, mit europäischen Einflüssen von Freud bis Bergmann, und von Tschechow bis Buñuel eine überaus fruchtbare und witzige Verbindung eingeht.
Hans Gerhold: Woodys Welten. Die Filme von Woody Allen. Frankfurt a. M. 1991
Eric Lax: Woody Allen. Eine Biographie. Köln 1992
Film noir
Der klassische "Film noir" aus den 1940ern bezeichnet eines der bemerkenswertesten Genres der Filmgeschichte, wenngleich es seine Hersteller gar nicht kannten. Denn erst im Rückblick und über den Umweg der hohen Einschätzung der Filme durch französische Cineasten, die nach dem Zweiten Weltkrieg die "hard-boiled"-Variante amerikanischer Verbrechensgeschichten zu sehen bekamen, erkannte man, wieviel die ungefähr 300 Filme, die heute unter dem Begriff "Film noir" gefaßt werden, an Charakteren, Motiven, Darstellungsmitteln und Stilisierungen miteinander teilten. Sie alle präsentieren eine Welt der Angst, Paranoia, Korruption und Misanthropie.
Ihre Helden (und Heldinnen!) sind Opportunisten oder Opfer oder beides. Die Schauplätze sind die Dschungel der Großstädte und zeigen ein Technicolor-freies Bild der USA.
Anstatt der traditionellen "happy endings" hollywoodscher Manier gibt es am Schluß meist das Sirenengeheul von Polizeiautos oder einen Schuß in Großaufnahme... (A. R.)
"Murder is my favorite crime." (Clifton Webb zu Dana Andrews in Laura, 1944)
"It took more than one man to change my name to Shanghai Lily." (Marlene Dietrich in Shanghai Express, 1932)
"Ever tried to catch a murderer? It has its depressing moments." (Stimme aus dem off in The Naked City, 1948)
Empfohlene Literatur:
Ian Cameron (Hrsg.): The Movie Book of Film Noir. London 1994.
KULTUR UND MANAGEMENT
Mittwoch, 12. März * 16.00 - 18.00 Uhr * SR i-142
InfoLine: 0 463/2700-449 * Institut für Germanistik * LV Nr.: 520.030 * Vorlesung
Management für den Kulturbetrieb
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Komplexität von Planungs-, Gestaltungs- und Managementaufgaben im Kulturbereich zu vermitteln und Voraussetzungen für zielorientiertes projektbezogenes Handeln zu schaffen. In Kurzreferaten werden die TeilnehmerInnen mit relevanten Fragestellungen konfrontiert und erfahren von Problemlösungsstrategien, die sie in nach-folgenden Diskussionen und Workshops praxisnah erproben können.
Den Abschluß der Lehrveranstaltung bilden Projektierung und Umsetzung eines Ausstellungsprojektes. Weiters sind Exkursionen zu Klagenfurter Kulturbetrieben geplant.
Donnerstags, 16.00 - 20.00 Uhr * UR z-534
(14-tägig)
Kultur und Organisation
Demgegenüber soll in der Lehrveranstaltung ein soziologischer Kulturbegriff auf die als Organisation bezeichneten sozialen Formationen angewendet und in seinen verschiedenen Gehalten und Anwendungen untersucht werden. Organisationen haben nicht nur Kultur, sie sind Kulturen.
Neben einem Überblick über sozialwissenschaftliche Kulturbegriffe, Organisationstheorien und Konzepte von "Organisationskulturen", steht es den TeilnehmerInnen offen, die vorgestellten Theoriefelder an praktischen Beispielen zu erproben.
Verwendete Literatur:
Bardmann M. Theodor: Wenn aus Arbeit Abfall wird. Aufbau und Abbau
organisatorischer Realitäten. Frankfurt a. M. 1994
Crozier Michel/Friedberg Erhard: Die Zwänge kollektiven Handelns. Über Macht
und Organisation. Frankfurt a. M. 1993
Douglas Mary: Wie Institutionen denken. Frankfurt a. M. 1991EXTRAS
Dienstags, 18.30 - 22.00 Uhr * s-316
(Sterneckstraße 15)
InfoLine: 0 463/2700-461 * Institut für Philosophie
Uni-Mal- und Zeichenkurs
Der Kurs folgt keinem systematischen Aufbau, ein Einstieg ist deshalb jederzeit möglich. Vorkenntnisse sind nützlich, aber nicht erforderlich. Die Ergebnisse des Malkurses werden in einer Gemeinschaftsausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.
Mittwochs, * 20.00 - 22.30 Uhr *
(Sterneckstraße 15, Parterre)
InfoLine: 0 463/2700-718 * Universitäts-Sportinstitut Klagenfurt
Tanztheater
12 - 15 Personen sollen an einer Performance teilnehmen. Ihre Einsätze teilen sich je nach Lust und Talent auf: So gibt es z. B. unterschiedliche Sprechrollen, Tanzrollen, Pantomimen, die sich die Spieler und Spielerinnen selbst zurechtschneidern können.Jahresprojekt 1997
in Vorbereitung
imRahmen der Initiative "Kärntner Kulturpfade"
UNTEN DURCH.
Eine Expedition durch Südkärnten
Dem Reisenden soll damit ein Gebiet erschlossen werden, das gewöhnlich wenig Beachtung findet und kaum den üblichen Kärnten-Klischees entspricht. Während einer mehrtägigen Expedition soll die "Rückseite" des Landes mit all seinen Widersprüchen undGegensätzen erforscht werden. Die vorgeschlagene Route _ eine Ost-West-Durchquerung _ verläuft größtenteils entlang der Jauntalbahn, der Rosentalbahn und der Gailtalbahn. Einige Streckenabschnitte sollen zu Fuß zurückgelegt werden, andere per Bahn. Das Interesse gilt dabei auch scheinbaren Nebensächlichkeiten oder Kuriositäten, durch die sich - auch für Einheimische - neue Sichtweisen ergeben können.
Das UNIKUM bittet in diesem Zusammenhang um zweckdienliche Hinweise beispielsweise zu den Themen
* Alltagsgeschichte
* Kulturszene
* Zweisprachigkeit
* Industriegeschichte
* Gastronomie
* Land und Leute
* Ökologie
* "Geheimtips"
in Unterkärnten. Interessierte KollegInnen und Studierende sind darüberhinaus eingeladen, sich bezüglich einer allfälligen Projektmitarbeit (Recherchen, Texte etc.) mit dem UNIKUM in Verbindung zu setzen.
Gerhard Pilgram
Universitätskulturzentrum UNIKUM
Universitätsstraße 90, 9020 Klagenfurt.
Tel.: 0 463 / 26 26 21
Fax: 0 463 / 2700-100
E-Mail: unikum@uni-klu.ac.at