Eine verbreitete Strategie aktueller künstlerischer Praxis besteht in
der Schaffung von sozialen Möglichkeiten in Reaktion auf ein
bestehendes Defizit. Auf dieser Praxis aufbauend entwickelte
das Universitätskulturzentrum Unikum das Projekt »Liegestühle«.
Als Angebot an die Universitätsangehörigen sowie für die
Veranstaltungstätigkeit des UNIKUM wurden aus den
Kunst-am-Bau Mitteln Liegestühle angeschafft.
Einmal jährlich wird das UNIKUM einen Künstler dazu einladen,
die Sitzflächen der Liegestühle zu gestalten.
Für den Auftakt der Serie hat eine der Leitfiguren der Konzeptkunst
in Kärnten, Viktor Rogy eine Auswahl von Kritzelzeichnungen
auf Rechnungsblöcken zur Vergrößerung zur Verfügung gestellt.
In ihnen materialisiert sich eine graphische Komponente im Werk des
Künstlers, die sein aktionistisches und konzeptuelles Werk seit
jeher ergänzt. Die kalligraphische Energie seiner Zeichnungen und
Notizen bezieht sich direkt auf die Textorientierung des Gesamtprojekts
und unterläuft diese in ebenso subversiver Weise.