bernhard gàl: solo | Biographie |

intermediale installation im öffentlichen raum
Telefonzellen, Farbfolien, Tonspuren

8. 11. 2008–28. 2. 2009
lakeside science & technology park, Klagenfurt/Celovec
inbetriebnahme: 7. 11. 2008 | 18.00 uhr
Worte, Klänge, Umtrunk

Eine Produktion des Universitätskulturzentrums UNIKUM in Zusammenarbeit mit dem Lakeside Science & Technology Park Klagenfurt/Celovec und Campus Musick*).


Mit SOLO beziehe ich mich auf die Wahrnehmung des Einzelnen, es geht um die Schaffung eines gefärbten Hörraumes für eine einzelne Person. Vier modifizierte Telefonzellen werden zu solchen Wahrnehmungsstationen, es wird ein privates Hör- und Seh-Erlebnis angeboten, man ist - weitgehend unbeeinflusst von der Außenwelt und den Reaktionen anderer - mit sich selbst und seiner eigenen Wahrnehmung konfrontiert.

In diesem Rahmen setze ich mich in SOLO erneut mit der Wirkung von Licht- und Klangkombinationen auseinander. Jeder Telefonzelle ist eine Farbe zugeordnet, für diese Lichträume rot, blau, grün und violett habe ich entsprechende Kompositionen entwickelt. Die Fenster der Telefonzelle sind mit einer Farbfolie und einer semitransluzenten Spiegelfolie bedeckt, je nach Lichtsituation ergeben sich dadurch zwei unterschiedliche Konstellationen: Bei Tag dient das Sonnenlicht zur Farbfilterung und die Umwelt wird von innen als monochrome Farblandschaft wahrgenommen, von außen hingegen lässt sich nicht in die Zellen hinein blicken. Bei Nacht kehrt sich dieser Effekt um, die Telefonzellen werden von innen beleuchtet, der Besucher kann nicht hinaus schauen, sondern sieht sein eigenes Spiegelbild, er wird nun jedoch von außen sichtbar.

Jede Telefonzelle ist mit einer individuellen Klangkomposition verbunden, in welcher neben einer musikalischen Ausdeutung der jeweiligen Lichtfarbe verschiedene konkrete Klangmaterialien (Soundscapes, Sprachaufnahmen, Instrumentalklänge) miteinander verwoben und in Beziehung zur jeweiligen örtlichen und klanglichen Umgebung gesetzt werden.

Die Installation SOLO basiert auf gebrauchten Telefonzellen der Telekom Austria, welche zu Hör- und Sehstationen umgebaut wurden und in Beziehung zu dem Präsentationsort jeweils in neuen Konstellationen angeordnet werden. (Bernhard Gál)

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*) CAMPUS MUSICK am 8. 11. 2008, Alte Kraftkammer im Studentendorf: Bernhard Gál (Komponist, Wien): Licht-Klang-Installation im Rahmen der »Langen Nacht der Forschung«.