Maja Haderlap
der traum eines kleinvenedigers

I
die nacht lag schwer auf seinem bett,
er schlief, und focht die kämpfe seiner ahnen,
er schlug sich tapfer durch die ödnis, sprang
und schwang sich über den asphalt, der seine
äcker teerte. die feinde lauerten ihm auf,
die chemtrails und die stickoxide von der straße,
ein wirrer traum, in dem er mit dem weinen rang.
fort, sagte er zu seinen ungeweinten tränen,
geht in das verseuchte moor zum baden, und
wischte sich den salzgeruch von seinen wangen.
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Foto: Verena Gotthardt | In Klein Venedig/Pri Ječmenu