Die Dreifaltigkeitskirche von Hrastovlje im slowenischen Istrien ist Schauplatz des UNIKUM-Projektes TOTEN : TANZ | MRTVAŠKI : PLES in Zusammenarbeit mit dem Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv. Die heute weit über die Grenzen Sloweniens bekannte Darstellung des mittelalterlichen Totentanzes wurde bei Renovierungsarbeiten in den 1950er Jahren wiederentdeckt. |
Das sieben Meter lange Wandfresko im Innenraum der kleinen Wehrkirche ist jedoch nur ein Element des Kirchenschiffs, das flächendeckend mit Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament bemalt ist. Begleitet vom Knochenmann schreiten die Figuren zum offenen Grab: Kleinkind, Invalide, Bettler, Bauer und Edelmann, Pfarrer, Bischof und Papst samt König und Königin. |
Diese öffentliche Darstellung von gesellschaftlicher Gleichstellung kann – zumal im Mittelalter – als empanzipatorischer Akt mit politischer Sprengkraft gedeutet werden. Das UNIKUM-Projekt TOTEN : TANZ | MRTVAŠKI : PLES versucht, gut 500 Jahre später, mit den Mitteln zeitgenössischer Literatur, Musik, Tanz und Performance eine aktualisierte Annäherung an das Thema Vergänglichkeit und Tod, Vanitas und Memento mori. |
In mehreren Stationen entlang des Karstrandes sowie in Jahrhunderte alten Kirchenräumen werden die ProzessionsteilnehmerInnen mit der Vergeblichkeit des Daseins und Sterblichkeit konfrontiert. Wie gehen moderne Gesellschaften mit Sterben und Tod um? Sind die omnipräsenten Toten in Film und Fernsehen, in den Print- und digitalen Medien zeitgenössische Formen des Totentanzes? Mit welchen Riten und Kulten, Gebeten und Gesängen, Tänzen und Zeremonien begegnen Gesellschaften dem Unausweichlichen? |
Die Anforderungen jedenfalls lauten: Warm anziehen und aktiv am TOTEN : TANZ | MRTVAŠKI : PLES teilnehmen! |