Klagenfurt, die Stadt am Wörthersee, ist auch eine Stadt der Kanäle und »Wasserstraßen«, was jedoch im Bewusstsein seiner Einwohner­Innen und BesucherInnen wenig verankert ist.
STADT UNTER | POD GLADINO | ACQUA ALTA nimmt auf diesen Umstand Bezug und knüpft an die Geschichte der Stadt als ehemaliges Sumpf- und Schwemmgebiet an.
Geplant sind 30 temporäre künstlerische Installationen und Interventionen an ausgesuchten Orten entlang des Lendkanals, des ­Sattnitz-Flusses und des Feuerbachs, — drei Wasserläufe, die durch Stadtteile von ganz unterschiedlichem Charakter führen. Die künstlerischen Beiträge sind Stationen eines rund 18 km langen Parcours im Süd­westen Klagenfurts, der mit dem Fahrrad, aber auch zu Fuß zurückgelegt werden kann. Eingeladen sind 17 KünstlerInnen bzw. -gruppen, die sich kritisch mit den gesellschaftlichen Verhältnissen aus­einandersetzen und Erfahrung mit Kunst im öffentlichen Raum haben. Das Projekt findet im Rahmen des Jahres der Kunst im öffentlichen Raum 2017 statt. Es versteht sich auch als touristische Maßnahme.

Der Titel des Projektes verweist auf die Themenfelder, die sich entlang der Route auftun. Es sind dies einerseits Erosionserscheinungen in der Landschaft sowie im Stadtbild, andererseits Auflösungserscheinungen und Zerfallsprozesse in sozialer, ökonomischer und kultureller Hinsicht. Das Wasser — in Gestalt des schwankenden Grundwasserspiegels oder gelegentlicher Überschwemmungen — dient zugleich als Metapher für diffuse Ängste und Bedrohungsbilder, die derzeit den öffentlichen Diskurs bestimmen.
Das südwestliche Stadtgebiet hat außerdem einen hohen MigrantInnen- bzw. AusländerInnenanteil, weshalb nicht zuletzt das Thema Migration eine Rolle spielen wird.