Foto: Gerhard Pilgram | Bergkirche Sv. Hironim am Nanos | ||
9.2 HÖHENLUFT UND MEERESBRISE Wanderung von Predjama nach Razdrto |
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der gesamten Etappe |
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Die zweite Etappe steht ganz im Zeichen des Nanos, des wohl bekanntesten Berges im slowenischen Karst. Bergwanderer schätzen ihn wegen der wunderbaren Aussicht, die sich von seiner langgestreckten, markanten Felskante bietet, fürchten aber auch die Bora, die ihnen hier bisweilen mit orkanartiger Stärke um die Ohren bläst. Von seiner schönsten Seite zeigt sich der Berg im späten Frühjahr, wenn sich seine Almwiesen in ein Blumenmeer verwandeln und tausend bunte Falter von Blüte zu Blüte tanzen. | ||
Man lässt Predjamski grad hinter sich, durchschreitet das liebliche Hügelland am nordwestlichen Rand der Postojnska kotlina und klappert dabei drei Dörfer ab, die mit ihrer himmelschreienden Hässlichkeit der idyllischen Umgebung spotten. Ein anmutiges Kirchlein und manches Flurdenkmal trösten über die traurigen Ortsbilder hinweg. Wandert man bis Strane auf bequemen Feldwegen, ist im zweiten Abschnitt ein knapp zweistündiger Anstieg im Wald zu bewältigen. Was etwas eintönig beginnt, erweist sich bald als Vergnügen. Eine kleine Kapelle auf halber Strecke, ein alter Kulturweg und die zunehmende Fernsicht lassen die Mühsal beinah vergessen. So erreicht man schneller als erwartet die Höhe und hat auf der Pleša, der nackten Schulter des Nanos, genügend Zeit für eine ausgiebige Rast. Man erlaubt sich ein Laško in der Hütte am Gipfel, bewahrt sich aber die nötige Trittfestigkeit für den Abstieg. Er verläuft im ersten Abschnitt entlang eines schwindelerregenden Panoramaweges mit weiten Blicken über den Karst und ins Vipavatal, das einem fast senkrecht zu Füßen liegt. Aus der Ferne grüßt die Adria. Wendepunkt ist die Bergkirche Sv. Hironim, die sich kaum malerischer an den Berg lehnen könnte. Eine letzte Rast, und man stolpert talwärts nach Razdrto, wo man neben der Autobahn wider Erwarten ein angenehmes Quartier bezieht. | ||