Umso wohltuender ist die Stille,
die einem nach der ersten Dreiviertelstunde umfängt. Abgeschirmt vom
Verkehr senkt sich der Weg in ein Tal, an dessen Ausgang sich Dolenja vas
mit einem einladenden Dorfplatz und einem zylindrischen Turm ins Bild setzt.
Pure Idylle in Gestalt üppiger Blumenwiesen erwartet den Wanderer beim
Anstieg zum Veliki Ognjivec; groß genug ist der Abstand zu einer Windturbine.
Auf Tuchfühlung geht man mit den Pferden, Ziegen, Schafen und Eseln,
die, von zahmen Schäferhunden bewacht, den schütteren Hügel
bevölkern. Ein hinfälliges Kirchlein und ein alter Ziehbrunnen
sind die Sehenswürdigkeiten der Ortschaft Senedole. Klassischer Karst
tut sich hinter der nächsten Hügelkette auf: Gabrk genannt, bietet
er steingefasste Wege und Weiden und, als Besonderheit, einen Weiher inmitten
trockener Wiesen. Seerosen, wie in der Au, schwimmen auf dem Wasser. Noch
einmal durchschneidet die Autobahn die Ebene, dann bietet Gorenje pri Divači
Zuflucht. Zwischen wuchtigen Steinhäusern verebbt der Lärm, selbst
der Kettenhund kommt rasch zur Ruhe. Überraschend harmonisch ist auch
der letzte Abschnitt. Ein bequemer Weg schlängelt sich durch den Wald
und führt erst im Bahnhofsviertel von Divača ins Freie. Viehwaggons,
zu Gartenhütten umfunktioniert, und ein paar windschiefe Garagen bilden
das Begrüßungskomitee. Einen Steinwurf weiter tritt eine Dampflok
auf der Stelle und schleppt eine Nymphe aus Marmor den wohlverdienten Weinkrug
herbei. |