Müder Bauer in Predjamski grad (Wanderung VII)
 
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Sehr geehrter Herr Pilgram,
ich bin gerade mit meinem Lebensgefährten, Herrn Dr. Bernd Sauer, aus einem Kurzurlaub in Slowenien und Kroatien zurückgekehrt, den wir haben führen und inspirieren lassen von Ihrem Buch TIEFER GEHEN. Bernd verehrt Sie und Ihre beiden Kollegen sehr. Und Ihre Bücher sind immer unsere Reisebegleiter, die nicht nur Anregungen geben für Wanderungen, sondern uns vor allem liebevoll einstimmen auf Land und Leute. Auf der Heimfahrt haben wir noch einen kleinen Abstecher gemacht nach Vrhnika, angeregt durch den ersten Bericht »Am Anfang zum Ende«. Wir hatten nicht mehr die Zeit für eine längere Wanderung, haben aber begeistert mehr angeschaut als vorgehabt hatten. Und als abschließendes Highlight haben wir in der Pekelklamm 12 (!) Feuersalamender gesehen. Das waren die ersten Feuersalamander meines Lebens. Dorthin werden wir bestimmt zurückkehren. Vielen Dank für Ihre Bücher. Bernd sagt immer, das sind die Reiseberichte, die er gerne schreiben würde. Jetzt seien sie aber schon geschrieben. […]

Ganz herzliche Grüße, Govinda Andrea Keil
[23 05 2012]

Aurisina 2012
Der Cava Romana, seit Jahrtausenden in Betrieb, war der Ausgangspunk unserer Wanderung entlang der Steilküste von Aurisina. Die Steige gut, sehr gut geschottert, mal mit Eichenlaub weich gepolstert. Rasch gewannen wir die Höhe und blickten in den Duineser Meerbusen unter uns. Vor allem Militäranlagen waren es, die das Gelände wegbar gemacht hatten, auf Plateaus standen vor Zeiten die Geschütze, erzählte Gerhard Pilgram.
»Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen, und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht, uns zu zerstören« (Rilke).
Wir überquerten die Karstbahn, die hier irgendwo in die Küstenlinie einmündet und wanderten fast gemütlich auf schönem Weg dahin. Perückenstrauch neben Perückenstrauch, Ginster, Eichen, Kiefern... Mit den verwinkelten Verzweigungen tat sich heute sogar unser Führer nicht leicht, er ließ sich wohl ablenken. Einige Meter zurück und wieder steil bergan zum Aussichtsturm, der uns aber verschlossen blieb. Abenteuerlich ging es querwaldein über Klippen und durch Salbeiwiesen. Der Duft schmeichelte
unseren Nasen, die Flora beeindruckte alle, Botanik-Lehrstunden. Die Hälfte hatten wir schon hinter uns, als wir Santa Croce erreichten und in der Trattoria einkehrten. Idyllisch liegt der Friedhof, ein Fischerdorf war das einst gewesen. Die Rast etwas weiter oben hatten wir schon sehr nötig. »Sucht euch ein Nest und genießt den Ausblick!« Ja, der Schäfer hielt seine Herde im Griff. Nicht nur für den Schiffsbau war der Karst einst abgeholzt worden, auch Überweidung hatte zum Kahlschlag beigetragen, bis nach der Wollinflation an eine Wiederaufforstung gedacht wurde.
Schöne Ausblicke hinunter nach Miramare. Wer wollte da nach Mexiko? Maximilian wurde zumindest nach W. Löhde im Ringen der Weltherrschaft zwischen Jesuitismus und Freimaurerei in diesem Kaiserschwindel aufgerieben, 1867 in Queretaro standrechtlich erschossen. Seine Gemahlin umnachtete.
Am Kamm marschierten wir im Gänsemarsch dahin und stiegen über Treppen in die Weingärtenterrassen ab, bis wir nach neuerlichem Höhenmetergewinn nach Contovello gelangten. Am Brunnen gibt es Wasser zum Laben. Weil es gelassen verschmäht, uns zu zerstören.
Jetzt war es nicht mehr weit, dass wir den Bus fanden und in den Hafen von Villaggio del Pescatore fuhren. Bei Fisch und Wein erfrischten wir uns von den Strapazen, die diesmal durch das heiße Wetter besonders groß waren. Die nette Tischgesellschaft stellte sich als Bekanntschaft heraus, ruhig liegen
die Boote in der Bucht, gleich dahinter träumt der geheimnisvolle Timavo.
Alles passte.
Auf der Heimfahrt begegneten wir den Eismännern, die von Norden
hereinstürmten, – es aber verschmähten, uns zu zerstören.
Es war schön, anstrengend, aber nachher fühlt man sich halt wohler, dank UNIKUM.

Liebe Grüße,
Herbert De Colle
[15 05 2012]


guten morgen,
danke für das sehr interessante Buch »tiefer gehen«. Wir gingen letzte Woche zwei Routen daraus und es waren ganz herrliche Wanderungen!!!
Auch die vorgeschlagenen »Einkehren« waren sehr gut. Ein Winzer lud uns beim Vorbeigehen sogar in seinen Weingarten, es waren sehr sehr nette Erlebnisse auf der Route dabei. wir werden sicher auch noch andere Wanderungen dieses Buches ausprobieren.

Herzlichen Dank und
liebe grüße
N. T. und G. Sch.
[10 05 2012]

Guten Tag, Herr KriŠtof, Herr Pilgram!
Meine Gattin und ich möchten uns sehr herzlich für die beeindruckende Wanderung plus die hervorragende Bewirtung bedanken. Diese Veranstaltung und die Lektüre Ihrer Bücher (nur der Atlas fehlt uns noch) haben uns darin bestärkt, weiterhin diesen Raum sowie das Friaul wiederum zu besuchen. Nochmals ein Danke und die Hoffnung auf weitere interessante Exkursionen.

Mit freundlichen Grüßen aus der Steiermark
Karin und Hugo Eichholzer
[12 03 2012]

Lieber Herr Pilgram!
Mein Frau und ich sind von Ihren Büchern begeistert. Die ausgezeichnete Recherche zu den einzelnen Dörfern mit ihren Geschichten und die Blicke auf so manche sonst übersehenen Details machen die Bücher einzigartig. Wir genießen jede Wanderung und empfinden sie als ein großes Geschenk – vielen Dank dafür. [...]
Zur Rundwanderung bei Gabrovizza (TIEFER GEHEN, Seite 433) eine Anmerkung: Diese Wanderung ist wirklich fantastisch und ich habe im Nachhinein auf der HikeBikeMap.de festgestellt, dass noch weitere
Grotten entlang des Tracks vorhanden sind (Grotta Ercole, Grotta dell'Alce, Grotta Verde und Grotta Moser). Interessant wäre sicher auch die Erwähnung des Projekts »Giardino botanico Carsiana«, das zwar offiziell 2011 beendet wurde, aber auf http://www.curiosidinatura.it/ interessante Infos zum Karst bereitstellt.

Schöne Grüße sendet
Prof. Dipl.-Ing. Günther Hölzl, Klagenfurt
[23 02 2012]

Liebes Unikum Team!
Ihr habt uns durch zwei wunderbare Wanderungen aus Eurem neuen Buch (Nach Istrien, Die letzten Dörfer) einen ungewöhnlich schönen Jahreswechsel bereitet. Besser konnte das neue Jahr gar nicht beginnen! Wir freuen uns schon auf weitere Ausflüge in den Karst.
Danke für diese interessanten Reisebücher, die genau unseren Geschmack treffen und inzwischen zu unseren Lieblingsbüchern gehören.

Liebe Grüße
Ilse und Wim van Hal
Feld am See
[03 01 2012]

Sehr geehrter Herr Pilgram!
Mit großem Interesse habe ich am 17. November an der Buchpräsentation TIEFER GEHEN teilgenommen und mir dabei gleich das Buch besorgt. Als erfahrener Nachwanderer einiger Touren von SLOWENIEN ENTGEGEN und DIE LETZTEN TÄLER, freue ich mich schon auf neue Entdeckungen im Karst. Nicht
nur der Stil dieser Bücher, die hohe Qualität von Text und Bild, sondern vor allem auch der völkerverbindende Gedanke sprechen mir aus der Seele. (...)

Kurt Scheikl, 9073 Viktring
[19 12 2011]


Erster Eindruck:
(1) riecht gut (ich kann nichts machen, das ist immer das erste, was mir bei Büchern auffällt.)
(2) starke und sehr eindrückliche Fotos
(3) große Vorfreude auf die Lektüre in den »Weihnachtsferien«
Natürlich habe ich Ihr Buch gleich an Medienkollegen weiterempfohlen ...

Dietmar Sternad, Fachhochschule Kärnten
[12 12 2011]

Sehr geehrter Herr Pilgram!
Wir möchten ihnen zu der großartigen Buchpräsentation gestern Abend im Musilhaus gratulieren. Selten haben wir bei einer derartigen Veranstaltung eine so intensive Kongruenz zwischen Form und Inhalt erlebt: die Texte, die wahnsinnige Schwarzweißfotografie!, die Musik und – mit Verlaub – der Gestus ihres Vortrages: einfach ein Gesamtkunstwerk, das man vielleicht manchmal im Volkskino oder im Stadttheater erlebt. Das war nicht mer »nur« Wandern.
Gratulation und bravo von zwei Probewanderern.
Ilse und Heinz Abl
[19 11 2011]

Rund um MovraŽ, eine Bricolage
60 Leute machten sich am Samstag auf die Reise nach Slowenien, um östlich von Koper eine Rundwanderung am Karstrand unter der Organisation und Führung des UNIKUM zu machen
Im Bus schloss ich gleich Freundschaft mit Filou, der diesmal der einzige vierbeinige Begleiter auf unserem Ausflug war. Ihm gefiel die Auffahrt zum Loiblpass wenig. Die slowenische Seite der Berge ist viel sanfter als die schroffe Kärntnerwand. Vielleicht gibt es etwas Analoges dazu in der Bevölkerung. Vielleicht trägt auch ein erotisches Knistern dazu bei, dass jemand fünf Stunden in Standardsprache über sich und die Welt dialogisieren kann.
Man muss sich von der Sache schon einmal abwenden, um ihr dann näher zu kommen. Das sind die Kehren und Schleifen, auch hier. Der Zug benötigt zwei Loks, um das Gefälle zu überwinden, wir haben nur Spielbein und Standbein und fallen in die Höhe.
Der rasante Aufstieg von Smokvica weg verschlug mir fast den Atem. Aber da gab es kein Zurück mehr. G. Pilgram schwebte voran und verlangte von uns gewisse Ausschreitungen. Mit ungefähr fünf Stundenkilometern legten wir den gesamten Marsch zurück. Auf der Hochebene fielen wir in den ersehnten Rhythmus und hatten auch Blicke frei für die Umgebung. Der Karstrand. Kleine Dörfer. Karge Kulturlandschaften. Pilgrams Vorlesungen. Und vorne warteten etliche Pferde links und die urigen Rinder rechts, die vom letzten Indianerfilm übriggeblieben schienen, auf die Klicks der Fotoapparate. Wanderer kreuzten auch hier oben unseren Weg. Hier war der Karst, wie er manchmal vorgestellt wird, karg, Dolinen, Augen bzw. Löcher. Dann bogen wir in den Wald ab und gingen tiefer und tiefer, bis auf den Talgrund. Was auch »tiefer gehen« bedeuten mag, hier musste aufgepasst werden. Fürsorglich warnte uns unser Führer, auf den Weg zu achten. Ein Ausrutscher würde hier sehr weh tun. Zwischendurch wieder einmal die Steinmauern, die versteckten Gärten, die Vegetationswechsel. Der entlaubte Wald verschluckte uns ganz und gar. Und mit Auslauf wieder bergan, bis unter die Felsenklippen von Veli Bodin. Dort verschnauften wir endlich und warteten auf die Rückkehr der scheuen, wahrscheinlich von uns vertriebenen Vögel, von denen nur ein paar Federn liegen geblieben waren. Im Felsenohr hallte der Straßenlärm wider, im Tal meanderte der kleine Fluss nach Kroatien. W. Koroschitz las über den Karst vor. Mir kam der Triestiner Commissario in den Sinn, auch bei ihm gab diese Landschaft mitunter schaurige Tatorte ab. Prof. W. versuchte sich im Fels, wollte es den jugendlichen Begleiterinnen wohl gleichtun.
Stracks eilten wir im Schatten des Nachmittags Movraž zu. Es war kühl geworden. Die zermalmte Natter auf dem Asphalt im Dorf bemerkte ich nur durch das Stocken eines Mitwanderers. Hier wird ihr Relief zu Staub zerfallen wie der Gebirgsstock im Hintergrund, alles in seiner Zeit.
Beim Abendessen, wobei es reichlich Schwammerl gab, unterhielten wir uns bestens mit einem Paar aus St. Jakob im Rosental. Meine Frau hatte sich daneben gesetzt, weil sie der Meinung war, hier nicht so viel plaudern zu müssen, hatten die zwei vorher doch nur slowenisch miteinander geredet. Aber wie sich herausstellte, hatten wir einen gemeinsamen Bekannten, die überstandene Strapaz und der Wein machten uns recht kommunikativ.
Wochenend-Johny fuhr angenehm und ruhig mit seinem A 380 der Straße. Am Loibl verschliss zwar die Kupplung, da hing ich dann verklemmt im Gurt – und noch zehn Minuten bis Klagenfurt. Dann die glückliche Landung.
Uns hat dieser Tag sehr gut gefallen. Danke!

Mit freundlichen Grüßen
Herbert De Colle
[21 11 2011]

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