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HAUS-BERG-VERBOT |
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wolfram kastner
(de): Weg der Namen |
POT Imen |
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Installation zur Erinnerung an das »Judenverbot«
am Dobratsch im Jahr 1921 |
Instalacija v spomin na leto 1921,
ko je bil judom prepovedan dostop na DobraČ |
installazione in ricordo
del divieto agli ebrei di accedere al Dobratsch nel 1921 |
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MORITZ FISCHBACH |
wurde am 20. Februar 1881 geboren. Er war mit
Amalia Fischbach verheiratet und hatte zwei Söhne, Josef und
Leopold. Die Familie lebte in Villach in der Klagenfurter Straße
44.
Moritz Fischbach führte ein kleines Bekleidungsgeschäft
in der Lederergasse. Er starb in Frankreich 1941 auf der Flucht vor
den Nazis unter ungeklärten Umständen. »Ich kaufte
mit geborgtem Geld Visa für meine Eltern nach Kuba. Sie schifften
sich im Februar 1939 ein. Der Name des Schiffes war ›St. Louis‹.
Die Kubaner ließen das Schiff nicht landen und die armen 1.000
Menschen mussten zurück nach Europa. Vier Länder, England,
Frankreich, Holland und Belgien, erklärten sich bereit je 250
Leute aufzunehmen.
Meine Eltern wurden nach Südfrankreich gebracht. Die Franzosen
internierten meinen Vater ins Lager Gurs. Nach seiner Freilassung
war meine Mutter bereits im nazibesetzten Gebiet. Mein Vater ging
zu meiner Mutter zurück. Kurz nachher verschied er im Mirabeu-Spital,
im Alter von 51 Jahren. Meine Mutter wurde 1942 nach Auschwitz verschleppt
und ist in den Gaskammern umgekommen. Menschen, die in ihrem ganzen
Leben nie jemandem ein Leid zufügten.« (Leopold Fischbach
am 15. Oktober 1995) |
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BERTHA FISCHER |
lebte 1921 in Villach in der Klagenfurter Straße
44. Sie war mit Ignaz Fischer verheiratet und hatte mit ihm zwei Söhne,
Alois und Heinrich, sowie eine Tochter, Charlotte Fischer. |
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CHARLOTTE FISCHER |
wurde am 9. November 1911 als Tochter von Bertha
und Ignaz Fischer geboren. Die Familie lebte in Villach in der Klagenfurter
Straße 44. Charlotte Fischer hatte zwei Brüder, Alois und
Heinrich. Sie besuchte die Handelsakademie in Klagenfurt. |
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Dr. EGON WEISSBERGER |
war Notar in Villach und wohnte mit seiner Frau
Arabella und seiner Tochter in der Peraustraße. Er war am Kärntner
Abwehrkampf beteiligt und
wurde dafür auch ausgezeichnet. 1938 wurde er von den Nazis im
Zusammenhang
mit der so genannten »Kristallnacht« verhaftet. Das Mobiliar
des Büros wie auch der Wohnung wurde im Beisein der nichtjüdischen
Frau und der Tochter zertrümmert und auf die Straße geworfen.
Weißberger flüchtete mit seiner Frau und seiner Tochter
nach Jugoslawien, wo sie den Krieg überlebten. »Die
Nazis brachen die Wohnungstür auf und hatten dafür auch
mehrere Werkzeuge mit. Sie machten sich über die Möbel her
und warfen fast alles aus den Fenstern, zerschnitten die Vorhänge
und Bilder und zerschlugen das schöne Geschirr. Dann warfen sie
auch die Münzen aus der Sammlung meines Mannes auf die Straße,
und was sie an Schmuck und Edelsteinen fanden, zertraten sie entweder
am Boden oder warfen es aus den Fenstern.« (Arabella Weißberger) |
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elsa Blau |
stammte aus Graz und war mit dem Kaufmann Leopold
Blau verheiratet. Ab 1911 betrieben sie in Villach der Weißbriachgasse
12 das Warenhaus »Elba«.
Im November 1938, im Zuge der »Kristallnacht«, wurde ihr
Mann von den Nazis verhaftet und in ein Konzentrationslager deportiert.
Das Geschäft in der Weißbriachgasse wurde »arisiert«
(heute: KIK).
Er kam wieder frei, und das Ehepaar musste zwangsweise nach Wien übersiedeln.
Am 28. Juni 1942 wurde Leopold Blau von Wien in das KZ Theresienstadt
und von dort am
23. September 1942 in das KZ-Treblinka deportiert, wo er ermordet
wurde.
Elsa Blau überlebte. Ob eine Rückgabe des geraubten Eigentums
erfolgte, ist unbekannt. |
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FRIEDRICH ZWERLING |
wurde am 21. Januar 1898 in Lemberg geboren.
Sein Vater war Hermann Zwerling, Oberoffizial in Villach. Die Familie
wohnte im Haus von Leon Zwerling, Oberer Heidenweg 34.
Friedrich Zwerling besuchte die Handelsakademie
in Klagenfurt. |
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GERTRUD BENESCH |
lebte 1921 in Villach. Sie war mit dem Kaufmann
Otto Benesch verheiratet. |
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GERTRUD NEUMANN |
lebte 1921 in Villach. Ihre Eltern waren Helene
und Oskar Neumann. |
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HEINRICH LILIAN |
lebte 1921 in Villach. Er war Handlungsgehilfe
und »alleinstehend«. |
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HELENE NEUMANN |
lebte 1921 in Villach. Sie war mit Oskar Neumann
verheiratet. Das Ehepaar hatte eine Tochter, Gertrud Neumann. |
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IGNAZ FISCHER |
lebte 1921 in Villach in der Klagenfurter Straße
44. Er war Kaufmann. Er war mit Bertha Fischer verheiratet und hatte
mit ihr zwei Söhne, Alois und Heinrich, sowie eine Tochter, Charlotte. |
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JANUS SAJOVIC |
lebte 1921 in Villach. Er war Handelsagent. |
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JOSEF BALOGH |
lebte 1921 in Villach. Er war Industrieller und
»alleinstehend«. |
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Dr. Gustav Baum |
lebte 1921 in Villach. Er war Fabriksdirektor. |
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JOSEF STERNSCHUSS |
besaß eine Papierfabrik in der Oberen Fellach.
Er wurde von den NS-Behörden enteignet, die Fabrik »arisiert«
(von einem Nichtjuden günstig gekauft).
Josef Sternschuss wurde von der Gestapo verhaftet und vermutlich in
ein KZ deportiert.
Er kam später frei und floh nach Palästina. |
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LEA HERMANN |
lebte 1921 in Villach bei der Familie Bertha
und Ignaz Fischer in der Klagenfurter Straße 44. |
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LEON ZWERLING |
war Bahnbeamter und bis April 1939 Eigentümer
des Hauses Oberer Heidenweg 34 in Villach.
Am 10. November 1938 zerstörten Villacher Nazis seine gesamte
Wohnungseinrichtung. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft war er
gezwungen, das Haus zu verkaufen. Am 16. November 1942 zwang ihn die
Gestapo, nach Wien zu übersiedeln. »Nach diesem Zerstörungswerk
sind sie [die SA-Horde, Anm.] wieder fort und haben hinter sich die
Wohnungstür abgesperrt und den Schlüssel von außen
stecken lassen, sodass ich mit meiner Frau genötigt war, die
Wohnung durch Herablassen der Küchenbalken zu verlassen. Meine
Frau und ich wurden bei diesem Anlass mit den Worten Saujud, Judenweibl
u. ä. beschimpft. Wir haben uns über diese mutwillige Zerstörung
unseres Eigentums sehr aufgeregt. Meine Frau ist 66 Jahre alt und
ich bin schon 75 Jahre. In der Folge musste ich mit meiner Frau, da
wir gar keine Betten hatten, mehrere Tage auf dem Boden liegen.«
Leon Zwerling überlebte und erstattete im Oktober 1945 Anzeige
gegen die Gewalttäter. |
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LEOPOLD BLAU |
geboren am 7. November 1874 in Pressburg, war
mit Elsa Rosenberg aus Graz verheiratet und kam 1904 aus Pressburg
nach Villach. Ab 1911 betrieb er mit seiner Frau in der Weißbriachgasse
12 das Warenhaus »Elba«. Im November 1938, im Zuge der
»Kristallnacht«, wurde er von den Nazis verhaftet und
anschließend in ein Konzentrationslager deportiert. Das Geschäft
in der Weißbriachgasse (heute: KIK) wurde »arisiert«.
Er kam wieder frei und musste zwangsweise nach Wien übersiedeln,
wo er im 2. Bezirk wohnte.
Am 28. Juni 1942 wurde er von Wien aus in das KZ Theresienstadt und
von dort am 23. September 1942 in das KZ- Treblinka weiter deportiert,
wo er ermordet wurde. Seine Frau Elsa überlebte. |
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Dr. MARCELL GLESINGER |
wurde am 21. Juni 1892 in Leoben geboren. Er
hatte drei Brüder und eine Schwester, war Teilnehmer des 1. Weltkriegs
und erhielt zahlreiche Tapferkeitsauszeichnungen. Er studierte Rechtswissenschaften
in Graz, war Mitglied der jüdischen schlagenden Verbindung »Charitas«
und siedelte sich als Anwalt in Villach an. Seine Wohnung und die
Kanzlei befanden sich am Hans-Gasser-Platz 2.
Er war mit Sophie Glesinger verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder,
Sascha und Eduard. Nach dem Entzug der Arbeitsberechtigung als Rechtsanwalt
und mehrfachen Plünderungen der Wohnung musste die Familie 1938
nach Wien übersiedeln. Von dort floh sie im September nach Holland.
1939 ging die Flucht weiter nach Triest, von dort nach Alexandrien
und Haifa. Marcell Glesinger erhielt zunächst keine Arbeitserlaubnis.
Er schlug sich mit Gelegenheitsarbeiten durch (u.a. als Nachtportier).
Bis zu seinem Tode im November 1976 lebte er in ärmlichen Verhältnissen.
Er erhielt keine »Entschädigung« oder Pension. |
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MARIA GORNIK |
wurde am 20. April 1900 in Burztyn in Polen geboren.
Sie wohnte mit ihrem nichtjüdischen Mann Wilhelm in der Friedrichstraße
40 in Villach und betrieb mit ihm gemeinsam eine kleine Greißlerei
am Kiesweg 10 in den Auen.
Von Nachbarn wurde sie mehrfach beschimpft und denunziert. Sie wurde
von der Gestapo verhaftet und im Dezember 1942 ins KZ Ravensbrück
deportiert. Von dort kam sie ins KZ Auschwitz, wo sie am 16. Oktober
1942 ermordet wurde. |
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MINA FISCHBACH |
wurde am 5. Oktober 1885 in Galizien geboren.
Sie war mit Osias Fischbach verheiratet, hatte zwei Söhne, Ferdinand
und Rudolf, und eine Tochter, Elisabeth. Die Familie lebte in Villach
in der Italienerstraße 2. |
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MARIANNE SALTER |
lebte 1921 in Villach. Sie war Beamtin und »alleinstehend«. |
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NORA OHRNSTIEL |
lebte 1921 in Villach. Sie war die Tochter von
Karl und Ada Ohrnstiel. |
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NORBERT TERSCH |
wurde am 11. Dezember 1899 in Villach geboren.
Er war Bücherrevisor. Er wurde von den Nazis gezwungen, nach
Wien zu übersiedeln. 1941 wurde er in das Ghetto Opole in Polen
deportiert, dann in ein Vernichtungslager gebracht und ermordet. Die
näheren Umstände seines Todes sind nicht bekannt.
Er hinterließ einen Sohn Norbert. |
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OLGA SALTER |
lebte 1921 in Villach. Sie war Beamtin und »alleinstehend«. |
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OSKAR NEUMANN |
lebte 1921 in Villach und war Filialleiter. Er
war mit Helene Neumann verheiratet. Das Ehepaar hatte eine Tochter,
Gertrud Neumann. |
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OSKAR SALTER |
lebte 1921 in Villach. Er war Beamter und »alleinstehend«. |
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OTTO BENESCH |
lebte 1921 in Villach. Er war Kaufmann und mit
Gertrud Benesch verheiratet. |
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OTTO KULKA |
lebte 1921 in Villach. Er war Ingenieur. |
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ADA OHRNSTIEL |
wurde am 19. Februar 1890 in Triest geboren.
Mit ihrem Ehemann Karl Ohrnstiel hatte sie eine Tochter, Nora. 1921
lebte sie in Villach. 1923 übersiedelte die Familie nach Wiener
Neustadt und dann weiter nach Wien.
Ada Ohrnstiel flüchtete am 29. Juli 1939 in die Vereinigten Staaten.
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DI KARL OHRNSTIEL |
wurde am 5. Januar 1885 in Pilsen geboren. Er
war Oberbaurat bei der österreichischen Eisenbahn. 1921 lebte
er mit seiner Frau Ada und Tochter Nora in Villach.
1923 übersiedelte die Familie nach Wiener Neustadt und dann nach
Wien. Karl Ohrnstiel wurde am 28. November 1941 ins Ghetto von Minsk
deportiert und dort ermordet. |
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ADOLF TERNER |
wurde am 20. April 1883 in Dornesti, Rumänien,
geboren. 1921 lebte er mit seiner Frau Ella in Villach. Später
übersiedelten die beiden nach Klagenfurt, wo Adolf Terner am
Rudolfsbahnhof einen Holz- und Kohlehandel betrieb.
Am 12. August 1939 flüchteten sie nach Palästina. Adolf
Terner verstarb am 6. Mai 1964 in Haifa. |
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ELLA TERNER |
war mit Adolf Terner verheiratet. 1921 lebten
die beiden in Villach, später übersiedelten sie nach Klagenfurt.
Am 12. August 1939 flüchteten sie nach Palästina. Ella Terner
verstarb am 10. März 1967 in Haifa. |
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ALOIS FISCHER |
war der Sohn von Bertha und Ignaz Fischer. Alois
hatte zwei Geschwister, Heinrich und Charlotte. Die Familie lebte
in Villach in der Klagenfurter Straße 44. |
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HEINRICH FISCHER |
war der Sohn von Bertha und Ignaz Fischer. Heinrich
hatte zwei Geschwister, Alois und Charlotte. Die Familie lebte in
Villach in der Klagenfurter Straße 44.
Heinrich Fischer flüchtete nach Palästina. |
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AMALIA FISCHBACH |
wurde am 20. Juli 1885 in Losiacz, Bez. Rorszczow,
geboren. Sie war mit Moritz Fischbach verheiratet und hatte zwei Söhne,
Josef und Leopold. Die Familie lebte in Villach in der Klagenfurter
Straße 44.
1942 wurde Amalia Fischbach von Drancy in Frankreich in das KZ Auschwitz
deportiert und dort ermordet. |
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JOSEF FISCHBACH |
war der Sohn von Amalia und Moritz Fischbach.
Die Familie lebte in Villach in der Klagenfurter Straße 44.
Josef und sein Bruder Leopold waren begeisterte Bergsteiger, durften
aber die Alpenvereinshütten wegen ihrer jüdischen Abstammung
nicht betreten.
Im November 1938 flüchtete Josef in die Vereinigten Staaten. |
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MORITZ FISCHBACH |
wurde am 20. Februar 1881 geboren. Er war mit
Amalia Fischbach verheiratet und hatte zwei Söhne, Josef und
Leopold. Die Familie lebte in Villach in der Klagenfurter Straße
44.
Moritz Fischbach führte ein kleines Bekleidungs-geschäft
in der Lederergasse. Er starb in Frankreich 1941 auf der Flucht vor
den Nazis unter ungeklärten Umständen. |
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LEOPOLD FISCHBACH |
wurde am 12. August 1912 in St. Ruprecht bei
Klagenfurt als Sohn von Amalia und Moritz Fischbach geboren. Kurze
Zeit später übersiedelte die Familie nach Villach, wo sie
in der Klagenfurter Straße 44 lebte. Leopold Fischbach besuchte
die Volksschule und das Gymnasiums in Villach. »Bald nach
dem Ende des Ersten Weltkrieges kam ich in die Volksschule. Die Misere
meines Lebens begann mit diesem Zeitpunkt. Täglich wurde ich
von meinen Mitschülern mit folgenden Worten begrüßt:
›Jüdchen Jüdchen hed hed hed, Schweinefleisch mach
Jüdchen fett.‹ Nach einiger Zeit ist es ihnen gelungen,
mich von meinem direkten Weg zur Schule zu vertreiben. […] Der
Antisemitismus war ihnen schon in der frühesten Jugend beigebracht
worden. […] Täglich um 10 Uhr hatten wir eine Pause. Alle
Schüler begaben sich in den Schulhof. Ich konnte nicht daran
teilnehmen. Dasselbe galt für Ausflüge.«
Leopold und sein Bruder Josef waren begeisterte Bergsteiger, durften
aber die Alpenvereinshütten wegen ihrer jüdischen Abstammung
nicht betreten.
Leo Fischbach gelang im September 1938 die Flucht in die USA. Seine
Mutter Amalia wurde im KZ Auschwitz ermordet. Sein Vater Moritz starb
auf der Flucht vor den Nazis in Frankreich. |
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MAX FISCHBACH |
lebte 1921 in Villach. Wie sein Bruder Moritz
Fischbach war er Kaufmann.
Ihm gelang die Flucht nach Venezuela. |
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OSIAS FISCHBACH |
wohnte in Villach in der Italienerstraße
2. Er war mit Mina verheiratet und hatte ein Geschäft unter derselben
Adresse. Das Ehepaar hatten zwei Söhne, Ferdinand und Rudolf,
und eine Tochter, Elisabeth.
Ein Zeitzeuge erinnerte sich an das Novemberpogrom: »Beim Fischbach
in der
Italienerstraße (gegenüber dem heutigen Buchmarkt »Libro«,
Anm.) haben wir zugeschaut wie Sachen aus dem Fenster im 1. Stock
geflogen sind. Es waren SA-Leute in Uniform, die das gemacht haben.
Die SA-Männer sind von hinten über den Hof mit einer Leiter
eingedrungen. Alles wurde auf die Straße hinuntergeschmissen:
Bücher, Geschirr, Silberbesteck, Bettwäsche, Lebensmittel,
auch die Vorhänge wurden heruntergerissen. Was nicht durch das
Fenster gepasst hat, ist zuerst zertrümmert worden. Zum Schluss
sind große Stoffballen heruntergeschmissen worden.«
Osias Fischbach flüchtete über Venezuela in die Vereinigten
Staaten. |
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RUDOLF FISCHBACH |
wurde am 27. November 1909 in Klagenfurt als
Sohn von Osias und Mina Fischbach geboren. Er hatte zwei Geschwister,
Ferdinand und Elisabeth. Die Familie lebte in Villach in der Italienerstraße
2. Er erlernte den Beruf des Kaufmanns.
Rudolf Fischbach war begeisterter Bergsteiger. Die Hütten des
Alpenvereins durfte er wegen seiner jüdischen Abstammung nicht
betreten.
Er emigrierte am 5. November 1938 in die Vereinigten Staaten. |
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FERDINAND FISCHBACH |
wurde 1908 in Klagenfurt als Sohn von Osias und
Mina Fischbach geboren. Er hatte zwei Geschwister, Rudolf und Elisabeth.
Die Familie lebte in Villach in der Italienerstraße 2.
Ferdinand Fischbach flüchtete über Venezuela in die Vereinigten
Staaten. 1948 heiratete er in New York die ebenfalls vor den Nazis
geflüchtete Frederike Schey aus dem Burgenland.
Er verstarb am 2. Februar 1985 in Florida. |
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ARTHUR GLESINGER |
war Kaufmann, Leiter einer Zweigstelle des Leobener
Familiengeschäfts am Oberen Kirchplatz 1, Freidenker und Mitbegründer
eines sozialdemokratischen Turnvereins in Villach. Er war verheiratet
mit Josefine, einer nichtjüdischen Bauerntochter aus Treffen
bei Villach. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Herta und Herbert. Das
Geschäft wurde nach dem »Anschluss« 1938 von den
Nazis »liquidiert«. Zum Schutz von Ehefrau und Kindern
erwirkte Arthur Glesinger die Scheidung und floh im Sommer 1938 über
Wien nach Palästina (Haifa).
Sohn Herbert floh nach England und kam nach dem Krieg nach Villach
zurück, wo er eine Würstelbude betrieb. Tochter Herta blieb
in Villach und wurde von der Verwandtschaft versteckt.
Nach Kriegsende kehrte Arthur Glesinger nach Villach zurück,
heiratete Josefine zum zweiten Mal und gründete ein neues Geschäft.
Es erfolgte keine Rückgabe seines geraubten und zerstörten
Eigentums. Er starb 1957. Sein Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof
in Villach. |
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EDUARD GlESINGER |
war Kaufmann und betrieb das Geschäft »Konfektion
und Wäsche« am Oberen Kirchenplatz 1. Tochter Herta schilderte
das Novemberpogrom 1938: »Wir sind im Geschäft gewesen.
Da sind sie hereingekommen und stante pede haben wir hinaus müssen.
Sogar die Geldbrieftasche, Einnahmen von einer ganzen Woche, waren
noch in der Kassa, da war alles weg. Wir haben nicht mehr hinein dürfen.
Vor der Tür sind zwei SA-Männer gestanden und haben jeden,
der hinein wollte, gesagt: ›Das ist eine jüdische Firma!‹« |
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FANNY SPIERER |
war mit Mathias Spierer verheiratet. Das Ehepaar
hatte zwei Töchter, Marianne und Rosalia, sowie einen Sohn, Wolf.
Die Familie lebte in Villach in der Widmanngasse 22.
1929 zogen Fanny und Mathias Spierer nach Völkermarkt, wo sie
ein Textilwarengeschäft eröffneten. Das Geschäft wurde
ihnen von den Nazis geraubt.
Fanny Spierer floh mit ihrem Mann nach Palästina. |
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MARIANNE SPIERER |
wurde am 23. Juli 1904 als Tochter von Fanny
und Mathias Spierer geboren. Sie hatte zwei Geschwister, Rosalia und
Wolf. Die Familie lebte in Villach in der Widmanngasse 22. Marianne
Spierer besuchte die Handelsakademie in Klagenfurt.
Am 8. Juni 1930 heiratete sie in Klagenfurt Josef Scharfberg. Sie
übernahmen in Eisenkappel die Gemischtwarenhandlung von Mathias
Spierer. Das Geschäft wurde ihnen von den Nazis geraubt. Nach
deren Machtübernahme sagte Marianne zu einer Kundin: »Alle
werden dran kommen. Zuerst wir Juden, dann ihr Slowenen.«
Marianne Spierer gelangte Ende 1938 mit ihrem Mann und dem fünfjährigem
Sohn völlig mittellos nach Palästina. In Haifa führten
sie ein kleines Bekleidungsgeschäft. Marianne starb im Oktober
1973 in Haifa. |
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MATHIAS SPIERER |
war mit Fanny Spierer verheiratet. Das Ehepaar
hatte zwei Töchter, Marianne und Rosalia, sowie einen Sohn, Wolf.
Sie lebten in Villach in der Widmanngasse 22.
Zunächst war er als Handelsangestellter tätig, 1929 machte
er sich selbständig und eröffnete in Völkermarkt und
Eisenkappel Textilwarengeschäfte. Das Geschäft in Eisenkappel
übergab er bald darauf Tochter und Schwiegersohn. Beide Geschäfte
wurden »arisiert«.
Mathias Spierer floh mit seiner Frau nach Palästina. |
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WOLF SPIERER |
war der Sohn von Fanny und Mathias Spierer. Er
wurde am 28. Februar 1908 in Polen geboren und war ab 1913 in Villach
gemeldet. Er hatte zwei Schwestern, Marianne und Rosalia. Sie lebten
in Villach in der Widmanngasse 22.
1937 heiratete Wolf Spierer Regina Fischbach aus Klagenfurt. Am 17.
März 1938 flüchteten sie über Paris nach Palästina.
1957 übersiedelten sie in die USA. Wolf Spierer starb 1985.
»Was sie uns angetan haben, war furchtbar, aber dass sie uns
die Heimat genommen haben, […] das ist nicht zu verzeihen. Ich
war so Österreicherin like you, or you, or you, […] dass
ich Jüdin daneben war, okay, das war meine Religion. I am right,
aber wir gehörten hierher, […] und mit Recht! Ich bin dort
geboren, ich habe das Land geliebt, es war genauso meine Heimat, wie
es die Heimat von jemand anderem ist.«
(Regina Spierer in einem 2007 in New York geführten Interview) |
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ROSALIA (LEA) SPIERER |
wurde 1905 als Tochter der Fanny und des Mathias
Spierer geboren und war ab 1913 in Villach gemeldet. Sie hatte zwei
Geschwister, Marianne und Wolf. Die Familie lebte in Villach in der
Widmanngasse 22.
Lea heiratete Artur Kant, Besitzer eines Modewarengeschäftes
in Saalfelden. Auch dieses Geschäft wurde »arisiert«.
Artur Kant wurde während des Novemberpogroms 1938 in das KZ Dachau
verschleppt. Ende 1939 schaffte sie die Flucht nach Palästina.
Sie verstarb 1956 in Haifa. |
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PHILIP LILIAN |
wurde am 20. Januar 1881 in Galizien geboren.
Er war Kaufmann und hatte ein kleines Geschäft auf dem Hauptplatz
3 in Villach. Am 12. September 1909 heiratete er Luzia Hauslich. Das
Ehepaar hatte drei Söhne, die in Villach die Richard-Wagner-Schule
besuchten: Ignaz, Josef und Leopold. Die Familie wohnte in der Italienerstraße
15.
Das Geschäft von Philip Lilian am Hauptplatz wurde verwüstet
und »arisiert«. »Viele Sachen sind auf dem Platz
herumgelegen. Der Herr Lilian ist vor dem Geschäft auf einem
Rucksack gesessen und hat geweint.«
Philip Lilian war von 10. November 1938 bis Mitte Dezember 1938 im
KZ Dachau interniert. Nach der Haftentlassung wurde das Ehepaar Lilian
von den Nazis nach Wien zwangsumgesiedelt. Im September 1939 flüchteten
die Lilians nach Palästina, wo Philipp Lilian als Botengänger
und Zeitungsausträger arbeitete. |
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LUZIA LILIAN |
geborene Hauslich, wurde am 5. Juni 1883 in Ungarn
geboren. Im »Verzeichnis der im Amtsbereich der Bezirkshauptmannschaft
Villach wohnhaften Israeliten« wird sie als Lina Lilian geführt.
Sie heiratete am 12. September 1909 den Kaufmann Philip Lilian und
lebte mit ihm in Villach in der Italienerstraße 15. Das Ehepaar
hatte drei Söhne, die in Villach die Richard-Wagner-Schule besuchten:
Ignaz, Josef und Leopold.
Luzia und Philip Lilian wurden 1938 nach Wien zwangsumgesiedelt und
flüchteten im September 1939 nach Palästina. |
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LEOPOLD LILIAN |
wurde am 17. Februar 1918 als dritter Sohn von
Luzia und Philip Lilian in Villach geboren. Die Familie wohnte in
der Italienerstraße 15. Die Eltern führten ein kleines
Geschäft auf dem Hauptplatz 3 in Villach.
Leopold Lilian hatte zwei Brüder, Josef und Ignaz, die wie er
die Richard-Wagner-Schule in Villach besuchten. Später war er
im Textilwarengeschäft von Arthur Glesinger in Villach beschäftigt.
Das Geschäft seines Vaters am Unteren Hauptplatz wurde 1938 von
den Villacher Nazis verwüstet und »arisiert«.
Leopold Lilian flüchtete im November 1938 mit einem illegalen
Transport nach Palästina, wo er fortan als kaufmännischer
Angestellter arbeitete. |
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JOSEF LILIAN |
wurde am 25. Juni 1915 als zweiter Sohn von Luzia
und Philip Lilian geboren. Die Familie wohnte in der Italienerstraße
15. Die Eltern führten ein kleines Geschäft auf dem Hauptplatz
in Villach. Josef Lilian hatte zwei Brüder, Ignaz und Leopold,
die wie er die Richard-Wagner-Schule in Villach besuchten.Er arbeitete
im Geschäft seines Vaters am Unteren Hauptplatz, das 1938 von
Villacher Nazis verwüstet und »arisiert« wurde.
Josef Lilian flüchtete am 25. Juni 1938 mit einem illegalen Transport
nach Palästina, wo er fortan als landwirtschaftlicher Arbeiter
tätig war. |
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IGNAZ LILIAN |
wurde am 2. Februar 1911 als erster Sohn von
Luzia und Philip Lilian geboren. Die Familie wohnte in der Italienerstraße
15. Die Eltern führten ein kleines Geschäft auf dem Hauptplatz
in Villach. Ignaz Lilian hatte zwei jüngere Brüder, Josef
und Leopold, die wie er die Richard-Wagner-Schule in Villach besuchten.
Das Geschäft von Philip Lilian am Unteren Hauptplatz wurde 1938
von Villacher Nazis verwüstet und »arisiert«. |
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LEO SOBEL |
besaß eine Geschirrhandlung in der Lederergasse
in Villach. Er wurde enteignet, das Geschäft »arisiert«.
Leo Sobel gelang die Flucht nach Palästina. |
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ROBERT DEMAN |
»Mein Vater wurde im Juni 1939 verhaftet,
weil er Jude war. Er arbeitete als Vertreter in der Textil-branche.
Gleich nach dem Anschluss haben mich meine Eltern aus Sicherheitsgründen
zu meiner Tante nach Villach geschickt. Meine Mutter, geb. Johanna
Planer aus Steindorf am Ossiachersee, ist nach England gefahren und
bemühte sich dort um ein Ausreisevisum für ihren Mann. Das
ist ihr nicht gelungen. Mein Vater und meine Großmutter wurden
verhaftet und deportiert, die Wohnung wurde beschlagnahmt. Dann ist
meine Mutter nach Villach gekommen, und wir lebten alle zusammen bei
der Tante auf der Heide 2. Den letzten Brief von meinem Vater erhielten
wir aus Polen. […] Als in Villach gemunkelt wurde, dass ich
die Tochter eines Juden bin, schwebten wir in großer Gefahr;
man wollte meine Mutter und mich verhaften und deportieren. Wir hatten
Glück. Mein Onkel, er war ein Nazi, erzählte seinen Parteikameraden,
dass ich eigentlich das Kind eines Italieners sei, das meine Mutter
in die Ehe mit Robert Deman mitgebracht hatte. Gott sei Dank haben
die Nazis nicht genau nachgeforscht und so überlebten wir. Wir
hatten immer Angst.« |
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